Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-01/0008
Hummelhof (Gewann Humpel), Rumpelhof, St. Margarethenhof. Der St. Margarethenhof
gehörte zum Frauenkloster St. Margaretha zu Waldkirch, das ihn im
Jahre 1320 an den Freiburger Bürger Atzo um 50 M. Silber verkaufte.

Um 1327 hatten die Bürger zu Neuenburg, Ritter Johann und Rüdiger von
Endingen zu „Hertikeim und Fürbach" 4 Mark Geldes zu Lehen von Markgraf
Wilhelm von Sausenberg. 1350 besaßen ebenso „Otto von Schliengen und Johann
von Walpach als Gilt von Leuten und Gütern zu Aettichon (Ettingen) und Hertingen
14 Malter Roggengeldes und sieben Pfund Geldes, welche Markgraf Rudolph
IV. im Jahre 1476 für 212V2 fl. einlöste." —

Die Sausenberger standen in verwandtschaftlicher Beziehung zu den Markgrafen
von Hochberg, ebenso zu den Herren von Rötteln. Sie besaßen die Orte
Hertingen, Tannenkirch, Feuerbach, Vogelbach, Kandern, kurz die protestantischen
Orte des Markgräflerlandes. Markgraf Christoph von Baden (geb. 13. 11.
14533 gest. 29. 4. 1527) schloß mit den verwandten Herren von Hachberg oder
Hochberg-Sausenberg, auf die nach dem Aussterben der Herren von Rötteln auch
diese Herrschaft übergegangen war, gleich zu Beginn seiner Regierungszeit (1475)
einen Erbvertrag. Nach dem Aussterben der Linie Hochberg-Sausenberg fielen
deren Lande an Christoph von Baden, also an das Fürstenhaus der Zähringer. Auf
diese Weise kam das Markgräflerland und mit ihm das Dorf Hertingen an die
Zähringer, an die Markgrafen von Baden. Diese belehnten die Herren von Rotberg
zwischen den Jahren 1650—1670 mit dem Dorfe Hertingen. — Nachdem
Markgraf Ernst im Jahre 1556 in der Markgrafschaft Baden-Durlach die Reformation
einführte, wurde als erster Pfarrer von Tannenkirch mit „seinem Filial Hertingen
" Johann Petri aus Basel installiert.

In seiner „Bassler Chronik vom MDLXXX jar" (1580) schreibt Christian
Wurstisen über das Jahr 1557:

„Pfaltzgrave Ott Henrich enderet dieses jars (bald er an das Churfürstenthumb
nach Pfaltzgrave Friederichs, seines Vetters absterben kommen) die Religion,
cassiert die Mess und Bäpstischen Ceremonien, pflantzet an deren statt die
Predig des Evangeliums. Gleicher gestalt thet auch Marggrave Carol zu Baden
in allen seinen Herrschafften unnd erleuteret sich der Augspurgischen Con-
fession, gebraucht sich eines theils der Wirtenbergischen, anders theils in den
Oberen Herrschaften, Röteln, Susenburg usw. Simon Sulcers Predigers zu
Basel."

Zwischen Hertingen und der Landstraße lag die St. Peter genannte Gegend, wo
noch nach Einführung der Reformation eine Kapelle stand, in welcher von der
Propstei Bürgeln aus jährlich einige Messen gelesen wurden.

Das Dorf Hertingen lag vor dem 30jährigen Kriege nicht weit von der heutigen
Bundesstraße entfernt. Der Gottesacker, der noch besteht und auf welchem
einst die Kirche stand, lag damals in der Mitte des Dorfes. Die Kirche, in einer
Urkunde von 1275 als zum Dekanat Feuerbach (Fiurbach) gehörig genannt, wurde
zeitweise vom „Deutschorden in Beuggen" bedient. Außer diesem und der Propstei
Bürgeln hatten seinerzeit auch weitere geistliche Herrschaften im Hertinger Banne
Gefälle erhoben, wie die Kirche zu Liel, das Gotteshaus Klingenthal, das Kloster
Weitenau, das Spital zu Neuenburg, das Kloster Guthnau, das Sitzenkircher Nonnenklösterlein
und das Johannitergut, dem Leutpriester von Schliengen zugehörig.
Zudem hatten verschiedene weltliche Herren Rechte in Hertingen, die wir bereits
erwähnt haben.

Infolge der Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges und aus Wassermangel
wurde die Ortschaft tiefer verlegt in die Gegend des Hasselbaches. Die alte Kirche
ist im vorletzten Jahrhundert abgebrochen worden. Aus den Steinen derselben

6


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-01/0008