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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0005
Schenkungen und Kauf an die Landesherrschaft, an das Domkapitel Basel, an die
Klöster St. Blasien, St. Trudpert und Lützel im Elsaß, das ebenfalls unter dem
Domstift Arlesheim zu Basel stand, sowie an St. Gallen gekommen.

Die Glaubensboten von St. Gallen und St. Trudpert führten wahrscheinlich
auch in Feldberg das Christentum ein, das um 700 am Oberrhein überall angenommen
war. Etwa von 550 an entstanden die Bistümer Basel, Konstanz und
Straßburg, etwas später St. Gallen, 816 das Kloster St. Trudpert, 930 Waldkirch
und 993 Sulzburg, die das Land ebenfalls beeinflußten.

Die Herren von Kaltenbach im oberen Kandertal, die wahrscheinlich fränkischer
Abstammung waren, hatten um das Jahr 1000 großen Besitz vom Rhein
bei Neuenburg bis in das kleine und große Wiesental und durch Heirat auch
in Rätien. Auch Feldberg und Gennenbach gehörten den Kaltenbachern, auf deren
Burg im Jahre 1095 eine Kapelle St. Michael geweiht wurde. An hohen Festtagen
mußten alle, die zu Kaltenbach gehörten, dorthin zu den Messen gehen.
Dort wurde getauft und getraut, und dort wurden anfänglich auch die Toten
bestattet. Nach der Einweihung der Johanneskapelle auf der Propstei Bürgeln
(Himmelfahrt 1136) hatten es die Feldberger näher, und noch bis in unsere Zeit
wanderten alle aus dem Umkreis an Himmelfahrt nach Bürgeln. Über 100 Jahre
mußten die Feldberger zu den Messen nach Obereggenen gehen, da sie wohl eine
Kapelle, aber keinen ständigen Priester hatten.

Der jungen Propstei Bürgeln, die St. Blasien unterstellt war, schenkten Reben
in Feldberg u. a. Abt Vipert von St. Blasien, Werner von Schliengen, Rudolf von
Atinbach (Edenbach hinter Bürgeln) und dessen Bruder. Unter den ersten Zinszahlern
, die nach Bürgeln zinsten, finden wir die Namen Overhus, Gret, Gerungs,
die wirtin volmi brodbek, der snider, die ackermannin, im ganzen etwa 20, die
von Haus, Hofstatt oder Reben von 3 bis 21 Stäbler Geldzins gaben. Geringer
Bemittelte lieferten ihre Schuldigkeit zum Teil in Roggen, Wein und Hühnern
ab. Andere bauten Reben „umb den dritten Teil"; dafür blieben diese Grundstücke
erblich in der Familie. Der Zehnte war erst halbjährlich, später ganzjährlich
fällig.

Vor 1280 gehörte Feldberg zum Dekanat Neuenburg, von da an zum Dekanat
Feuerbach. Schon 1130, als die Pfarrei in Obereggenen errichtet wurde, wird
in Niedereggenen der Erzpriester Ludwig genannt. Von 1387 an zählte Feldberg
kirchlich zu Niedereggenen, wohin Gennenbach schon gehörte, und damit zum
Dekanat Wiesental in Tegernau, und vor der Reformation zur Diözese Konstanz.
Bürgeln beanspruchte den Zehnten noch, als Feldberg schon lange zu Niedereggenen
gehörte. Nach langem Prozessieren des Pfarrers von Niedereggenen mit
St. Blasien wurde 1459 bestimmt, „daß das Gotzhus zu St. Blasy im veltberger
Bann khainen zehnten mer nemen soll, weder in acker, noch in mattten, noch
in reben, noch in garten".

Neben den Frondiensten und Abgaben an die Klöster hatten die Einwohner
auch den großen und den kleinen Zehnten an die Herrschaft zu leisten. Der
Zehntschopf, wo einst die Frucht gelagert wurde, ist heute in Privatbesitz. Die
ehemalige Zehntscheuer steht beim Pfarrhaus, und darin war auch die Trotte
untergebracht. Im Jahre 1714 war sie durch ein schweres Unwetter dem Einsturz
nahe und mußte unter Verwendung von 60 Eichen- und 20 Tannenholzstämmen,
7000-8000 Ziegeln, 30 Wagen Steine und anderem Baumaterial kurz vor der Ernte
wieder hergerichtet werden. Der Zehntkeller war unter dem alten, schon 1600
gebauten Pfarrhaus. Obwohl die Herrschaft in Notfällen ihre Forderung oft herabsetzte
, sah sie andererseits auf das strikte Einhalten ihrer Gebote.

Das Thinggericht, das niedere Gericht (nach germanischem Rechtsbrauch),
wurde dreimal jährlich für Feldberg, Niedereggenen und Obereggenen zusammen
am Hilariustag (13. Januar), am l.Mai und an Martini in Obereggenen abge-

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