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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0008
1504 stellte Markgraf Christoph 12 000 Mann im Sausenhard und am Schliengener
Berg auf, um das Markgräflerland gegen die Erbansprüche des Herzogs von
Longueville zu schützen. Schließlich ging der Herzog auf eine Abfindungssumme
von 225 000 fl. zur Abdeckung seiner Forderung ein. Im Jahre 1582 wurden die
Vögte nach Rötteln berufen, von hier Vogt Hans Korber, wo sich diese einigten,
mit 8 Batzen von 100 fl. zur Abdeckung der Schuld beitragen zu wollen, damit
die Markgrafschaften unzertrennt beieinander bleiben konnten.

Im Bauernkrieg machten die Markgräfler nur zögernd mit. Hier versuchte ein
Uz auf der „gemeinen Stube" die Bauern aufzuwiegeln, der als besonderes Abzeichen
einen langen Degen mit einem Muschelknopf trug, von dem aber sonst
nichts weiter zu erfahren ist. Auf den nahen Schlössern wurde wenig Schaden
angerichtet, leider aber viele Akten vernichtet. Die Klöster Bürgeln, Sitzenkirch,
Gutnau, Rheintal und St. Trudpert sowie ihre Klosterhöfe wurden jedoch geplündert
, denn die hohen Abgaben an diese drückten schwer auf die Bauern,
deren Erhebung zu ihrem Schaden verlief.

Nach dem Tode des Markgrafen Philipp 1503 huldigten 500 Bauern auf dem
Maifeld bei Tannenkirch dem Markgraf Christoph von Baden. 1549 nahm Markgraf
Karl IL, Landgraf von Sausenburg, Sohn des Markgrafen Ernst, die Huldigungen
seiner Untertanen entgegen, darunter auch Vogt Jakob Korber von
Feldberg. Von 1535 an war die Markgrafschaft Baden in die Linien Baden-Baden
und Baden-Durlach geteilt. Zu Baden-Durlach gehörten damals die Herrschaften
Rötteln-Sausenburg und Badenweiler und die Markgrafschaft Hochberg bei Emmendingen
sowie die Gegend um Pforzheim und Durlach. Nach dem Augsburger
Religionsfrieden am 21. September 1555 erklärte sich Markgraf Karl II. (geb. 1529)
für die Lehre Luthers, obwohl die obere Markgrafschaft fast vollständig von
Vorderösterreich eingeschlossen war. Mit 22 Jahren hatte er sich mit der protestantischen
Markgräfin Kunigunde von Brandenburg-Bayreuth vermählt.

Großen Einfluß auf den Markgrafen hatte u. a. auch der Basler Professor
Simon Sulzer, den Markgraf Karl dann später zum General-Superintendenten
der oberen Markgräfler Diözesen einsetzte. Markgraf Karl war sehr beliebt, und
seine Untertanen zahlten ihm freiwillig 15 Kreuzer Steuer von jedem Hundert
ihres Vermögens.

Im Oberamt Rötteln wurden im Jahre 1618 unter Oberst Lieutenant Johann
von Leubelfingen, Oberamtmann von Badenweiler, 2252 Mann kriegspflichtig in
10 Fähnlein erfaßt. Das 2. Fähnlein wurde in Auggen aufgestellt. Dazu gehörte
Feldberg mit 100 Mann: 60 Doppelsöldner und 40 unbewehrte Reiter. Auggen
stellte 34 Doppelsöldner, 32 Musketiere, 8 unbewehrte Reiter, Obereggenen 27
Doppelsöldner und 21 Musketiere.

Im Dreißigjährigen Krieg kam 1627 die erste kaiserliche Einquartierung in
unser Dorf. Das Jahr 1628 brachte zwar Erleichterung, aber es war ein schlechtes
Erntejahr. Die Trauben blieben so hart, daß man sie mit Holzschlegeln zerstoßen
mußte, und die Herrschaft ließ den Weinzins nach. Die Jahre 1633/34 und 1639/40
waren besonders schlimm. Im Jahre 1633 wurden Feldberg und Auggen von den
Kaiserlichen niedergebrannt, „und sie hausten übel". Neben Plünderung, Brand,
erdrückenden Abgaben und Flucht trat die Pest so schrecklich auf, daß ganze
Dörfer verwaisten. Manche Einwohner starben auf der Flucht in die Schweiz,
was auch in den folgenden Kriegen oft vorkam. Als sich die Not wieder steigerte,
fand 1643 ein Teil der Einwohner von Feldberg Schutz in Neuenburg, andere
flüchteten in die Wälder. Nach dem Westfälischen Frieden 1648 waren 1657 in
Feldberg bereits wieder 218 zum Teil eingewanderte erwachsene Personen,
aber so verarmt, daß manche ihren Verpflichtungen nicht nachkommen konnten
. 1663 begann der Reichskrieg gegen die Türken und 1672 der Holländische
Krieg. Am 19. Juni 1676 brannten und plünderten die Franzosen in

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