Freiburger historische Bestände - digital

Jakob Eglin und der Maria Katharina Joner. Der zweite Sohn, Johann Jakob
Reif, verheiratete sich 1834 mit der Witwe des 1833 mit 29 Jahren verstorbenen
Ochsenwirts und Altvogts Joh. Jakob Eglin. Maria Katharina war die Tochter
des Bauern Friedrich Joner in Rheintal und der Anna Maria Zahner. Nachdem
Friedrich, der Sohn des verstorbenen Eglin, mit den Kindern aus zweiter Ehe
der Mutter herangewachsen war und den „Ochsen" weiterführen konnte, treffen
wir Joh. Jakob Reif als „Kronenwirt" an. Ernst Reif, vor 1921 langjähriger
Ratschreiber hier, verheiratete sich auf dem Hollenweger Hof in der Dorfmitte.
Die Reif treffen wir zu Anfang des 14. Jahrhunderts in Freiburg (Schweiz) und
in Straßburg an, wo vom 15. Jahrhundert an das Geschlecht zum Stadtadel von
Straßburg zählte. Unter ihnen waren Stiflsherren, Ammeister und 1334 Georg
Reif als Ratsherr der Stadt. Matthes Reif war am 19. 3. 1452 in Rom bei der
Krönung Kaiser Friedrichs III. bei den Gelfnern. Einen Nicolaus Reif finden wir
zuerst in Wiechs, der sich 1631 in Schopf heim mit Magdalena Stieffatter vermählte
. Von ihren sechs Kindern verheirateten sich Nicolaus Reif 1663 mit Margaretha
Schreyerin (oder Scheyerin; 1636 starb in Kandern Vogt Konrad Scheyer
im Alter von 35 Jahren; vgl. Kirchenbuch dort), Witwe des Martin Kammüller
in Kandern, deren Sohn Claus Reif 1693 mit Magdalena Roßkopf. Die Nachkommen
sind Hammerschmiede in Hausen und Kandern, und wir finden sie
später in Feldberg und Niederweiler und andernorts. Zu bemerken ist hier noch,
daß sich Anna Barbara, Tochter des Chirurgen Philipp Heinrich Tulla und der
Anna Maria Heidenreich, verheiratet 4. 12. 1731 in Müllheim, mit Johannes
Hollenweger auf dem oben genannten Hollenwegerschen Hof am 10.6. 1759
vermählt hat. Auch er war einer der sieben Söhne. Die Schwester Anna Barbaras,
Maria Catharina, verheiratete sich 1754 mit Martin Weiß, Ziegler in Lipburg.

Der erste Pfarrer Tulla in Feldberg, Johannes Gottfried, war in erster Ehe
1701 verheiratet mit Anna Catharina, Tochter des Pfarrers Martin Mauritius
in Efringen, in zweiter Ehe 1702 mit Rosamunde, Tochter des Pfarrers Mathias
Pauli in Schopfheim. Beide starben in Feldberg. Ihr Sohn Johann Gottfried
verheiratete sich am 3. 5. 1735 mit Magdalena Margaretha, Tochter des Pfarrers
Christoph Jakob Zandt in Ihringen und der Rosina Ursula Gaupp, Tochter des
Rechnungsrats Georg Jakob Gaupp. Der erste bekannte Cornelius Tulla von
Hasselt bei Maastricht (Holland) war Soldat und kam mit den Schweden nach
Stockholm, wo er sich mit Margaretha Stockfeld verheiratete. Sie kamen nach
Deutschland, und ihr Sohn Justus Wilhelm wurde 1632 in Greffenau im Jagstkreis,
dem damaligen Schwarzburgischen Amt Königsee geboren. Sie mußten ihn der
Obhut der treuen Pflegeeltern Kalschschmidt in Augsburg zurücklassen. Er fand
sorgsamste Pflege und Erziehung, bezog 1650 die Universität Tübingen und hatte
dort die Aufsicht und Erziehung zweier schwedischer Grafen Wrangel übertragen
bekommen. Er war auch in der Lage, Musikunterricht zu geben. Hier befreundete
er sich mit dem berühmten Theologieprofessor Osiander. Justus Wilhelm war 1658
verheiratet mit Anna Maria Brosser von Augsburg, wurde Pfarrer im Amt Tuttlingen
und in Wankheim bei Tübingen, wo er seine Pflegemutter bis zu ihrem
Tod versorgte. Als Diakonus wurde er 1667 zu der lutherischen Barfüßergemeinde
nach Augsburg berufen, wo er zwanzig Jahre wirkte und als Magister hochangesehen
1787 starb. Er wurde der Stammvater fast aller Pfarrer Tulla, die im
badischen Oberland lebten und wirkten, wo sie auch starben.

Der erste Gramp, Johannes Christian, war der Sohn Johann Conrad Gramps,
fürstlicher Musici in Darmstadt. Das Darmstädter Hoftheater mit seinem Hoforchester
war damals berühmt. Der Brauer und Küfermeister Conrad Heinrich
Bayer war ebenfalls von Darmstadt nach Müllheim gekommen, wo er sich 1766
mit Agathe Bickel verheiratete, deren Mutter Eva Hollenweger war. Nach münd-

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