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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0027
den. Vogtamtsverweser Walch stellte mit den Richtern und Berainigungspersonen
Reinhard, Hollenweger, Sehringer, Schinbein und Dattier einen neuen Berain auf
über die Höhe des Zinses. Die Felder waren 1769 in Händen von 73 Teilnehmern,
oft in kleinste Teile zerrissen, und einige davon waren nicht mehr aufzufinden.
1528 waren in Gennenbach Klaus Schinbein und Wendlin Gennenbach „Gotzhus-
pfleger". 1607 waren Pächter des St. Blasischen Hauses und Hofes Georg Blöchlin,
Hans Weißmann, Hans Arbeiter und Argast. Niedereggenen und Gennenbach hatten
an der Gemarkungsgrenze einen gemeinsamen Weideplatz, den 1756 die Gen-
nenbacher für sich allein beanspruchten. Dafür wurden sie zu einer Strafe verurteilt,
die aber wegen des Schadens, den ein Unwetter im Jahr zuvor verursacht hatte,
um ein Drittel ermäßigt wurde.

Am „Mühligäßli", dem Weg zur Kutzmühle, soll nach mündlicher Uberlieferung
in der „Weihermatt" ein Weiher gewesen sein, mit dessen Wasser die zum
St. Blasischen Hofgut gehörende Mühle getrieben worden sein soll. Jedenfalls hat
an Stelle des Schorbschen Hofes einer der Klosterhöfe gestanden, zu dem das
„innere und äußere Feldele" gehört hat. Ein kleiner Keller unter dem Haus mit
zwei Fensterschlitzen in den dicken Mauern ist sehr alt. Kolb schreibt, daß 1813 in
Gennenbach auch ein Mineralbrunnen war.

Bei dem „Basler Erdbeben" 1356 stürzte auch die Kapelle zum Teil ein. Sie
wurde wieder aufgebaut, verlor aber zugunsten der Kapelle in Feldberg an Bedeutung
. Landvogt Leutrum schreibt, daß im Jahre 1743 nur noch die „Fama"
von dieser Kapelle berichte. Gewannbezeichnungen erzählen noch heute von den
einstigen Klostergütern. Die uralte „Betteleiche" soll ihren Namen von der Zeit
her haben, als die vielen armen Kinder aus dem kinderreichen katholischen Mau-
chen, die in Notzeiten in Gennenbach, Feldberg und Obereggenen um Gaben anhielten
, diese unter der Eiche unter sich teilten. Sie steht in der „Birgele", wo darüber
zwei Steinbrüche übereinanderliegen und sich viele Verstecke anbieten. Dort
traf sich nicht nur allerlei fremdes Bettelvolk; bis in unsere Zeit hatten dort die
Zigeuner ihre Kultstätte, wo sie Stammfehden austrugen, vielleicht an der Stelle
eines Bürgleins, in dem die Klosterinsassen oder schon die Vorfahren in heidnischer
Zeit in Kriegsnöten Zuflucht fanden. Die drei Linden bei der absterbenden „Betteleiche
" hat 1813 ein Höllstin gepflanzt.

XVII. Rhemtal

Auf welchen Namen und auf welche Zeit der Name Rintel zurückgeht, wie
der Weiler ortsüblich heute noch heißt, ist nicht nachzuweisen. Auf Rhein wohl
kaum, denn schon die Kelten nannten den Rhein Renus. Vielleicht hat ihm das
kleine Bächlein, das Rinnsal, den Namen gegeben. In dem kleinen Frauenkloster
dort, dessen Kapelle später die Gottesmutter Maria zur Patronin hatte, die erst von
993 an als Heilige verehrt wurde, waren Zisterzienserinnen, die nach den Benediktinerregeln
lebten. Das Kloster hatte drei Klosterhöfe. Die Klostermauern sind im
Garten von Wilhelm Raupp leicht zu finden, und ein Stück eines Fenstersturzes
aus Britzinger Stein liegt obenauf. Zwei Fischweiher dicht dabei waren noch bis
in unsere Zeit vorhanden.

In Rheintal hört man erst von Priester Lampen, 1255 von Priester Engelbert,
der zusammen mit dem Feldberger Vogt Rudiger bei der Verlegung des Rheintaler
Klosters genannt wird. Durch viele Schenkungen und Zuwendungen kam das Kloster
zu einigem Besitz auch außerhalb des Rheintaler Tälchens. Auch Waldbesitz
gehört dazu. Vor allem werden die Zähringer als Förderer des Klosters genannt,
und ein Graf Konrad, Herr von Freiburg, soll in der Klosterkapelle beigesetzt

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