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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0032
mutigen. Aufrecht und aufgeschlossen, oft in grüblerischem Ernst gingen sie unbeirrt
ihren Weg, und ein Wort, ein Handschlag, wie Burte sagt, gilt heute noch. Dem
Neuen, Unerprobten standen sie stets abwägend gegenüber wie auch neuen Freunden
. Es ist kein Mißtrauen, denn das liegt nicht im Wesen des Markgraflers. Was
er für gut erkannt, was er erprobt und erfaßt hat, dem hält er unbedingt die
Treue. Er ist von großzügiger Gastfreundschaft, und jedem Besucher wurde von
jeher Wein und Brot geboten. Seine bäuerliche, sparsame und zähe Natur brachte
oft allen Widerständen zum Trotz das fast Unmögliche zustande im Aufbau seines
Hofes und seiner Existenz. Daher bestand das Wort zu Recht: „Wenn der
Markgräfler zehn Jahre lang Frieden behält, so fährt er mit einem silbernen Pflug
ins Feld!" Stolz auf seine schöne Heimat, auf das Erbe seiner Väter, das er in harter
Arbeit „erwerben mußte, um es zu besitzen", liebt er seine Freiheit über alles, denn
Zwang ist ihm in der Seele zuwider. Mag er auch verschlossener und schwerblütiger
sein als der benachbarte Elsässer, geht er doch im Freundeskreis gern aus sich
heraus und liebt frohe Festlichkeit.

Die alten Geschlechter in Feldberg sind an ihren Aufgaben gewachsen, neue
haben sich eingefügt und sind zu einer engen Dorfgemeinschaft geworden. Verwandtschaft
und Nachbarschaft wird gepflegt, und nicht zuletzt tragen die kulturellen
Vereine zu einer fruchtbaren und erfreulichen Verbundenheit des ganzen
Dorfes gemeinsam bei. Im Winter werden noch ab und zu „Lichtgänge" gemacht,
wo man sich bei Licht und beim Wein erzählt, wenn auch sonst manches schöne
Brauchtum verloren gegangen ist.

So möge unserem schöngelegenen alten Dorf Feldberg auch in der Zukunft ein
fortschrittliches Weiterentwickeln und friedliche, glückliche Zeiten geschenkt sein.

Die „Friedenslinde", gepflanzt 1871 auf dem „Stalten"

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