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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0053
ihre Endung bis ins späte Mittelalter. Der Name besteht also aus dem Grundwort
-ingen und dem Stamm how-, hou- als Bestimmungswort. Da die meisten ingen-
Namen mit einem Personennamen gebildet und Bezeichnungen nach der Lage im
Gelände selten sind (14), liegt es nahe, den Personennamen Hawo, Howo, der
bei Förstemann aufgeführt wird (15), als Bestimmungswort anzunehmen. Auch
ein Hovi könnte dem Dorf den Namen gegeben haben (s. Krieger I, Spalte 867).
Aber dieser Name ist nur einmal — in der Vita Sti. Anskarii — belegt und ist
möglicherweise nordisch (16). Es ist also wahrscheinlicher, daß ein Howo als
Führer einer Alemannenschar den Ort gründete.

Der Ortsname ist somit ein Insassenname vom Typ „Sigmaringen" und bedeutet
„bei den Leuten des Howo". Diese Namengebung nach den Bewohnern
wird für unser Gebiet als älter angesehen als die echten Siedlungsnamen auf
-heim, -hausen, -hofen usw. (17). Allerdings wird man Hauingen nicht zu den
sehr frühen -ingen-Orte zählen dürfen, da es in einem Gebiet liegt, in dem die
echten Siedlungsnamen weit überwiegen.

Merkwürdigerweise stellt Förstemann den Namen „Hauingen" nicht zu einem
Personennamen, sondern zu ahd. houwi, nhd. Heu (18). Die Häufigkeit der mit
Personennamen gebildeten ingen-Namen — auch Tumringen leitet sich von einem
Personennamen Tuomar ab — widerspricht dieser Deutung ebenso wie der Ableitung
von Hau.

Eine weitere Deutung tritt im Ortswappen zutage: es zeigt eine Hacke, mda.
Haue. Das ist eine junge Voklsetymologie.

Alle Deutungsmöglichkeiten gehen auf denselben Stamm — germ. haw- =
hauen, schlagen — zurück. Die siedlungsgeschichtlich wahrscheinlichste ist aber die
vom Personennamen Howo.

Die Flurnamen

1. Adlernest b5 Aadlernäscht

Der Name ist wohl eine neue, etwas romantische Bildung, angeregt durch die
hohen Lärchen in diesem Waldstück.

2. Algier b/c 8 s'Algyr

Dieser Name bezeichnet die 1893 gebaute Arbeiterkolonie Neu-Hauingen.
Wahrscheinlich wurde der Name während der Marokko-Krise 1905 geprägt, als
Algier — und zwar nicht in allerbestem Sinne — in aller Munde war. Entsprechend
heißt ein zur Zeit der bulgarischen Krise 1885 erbautes Arbeiterviertel in
Lörrach „Bulgaarie" (Beck, § 324).

3. Allmende amtl. b/c 2/3 Alme

uff der allmende von Howingen (1351) — von der von Höingen allmend
wegen (1418). Häufig belegt.

Mhd. almeinde, almende = Gemeinbesitz, Gemeindeland. Der Begriff umfaßte
vor allem den Gemeinbesitz an Weideland und Wald. Im Laufe des Mittelalters
wurde die Allmende weithin in Einzelbesitz verwandelt (Id. I, 190 f. Kei-
nath, 92).

Zwei Belege von 1551 und 1663 beziehen sich auf Wiesenland beim Dorf,
während die übrigen den Wald bezeichnen, der heute noch den Namen trägt.

4. Allmendbächle c 3 s'Almebächli
Kleiner Bach in der Allmende (Nr. 3).

5. Allmendgrube c 2 s'Almegriebli

Kleiner Steinbruch in der Allmende (Nr. 3). Das Wort „Steingrube" ist heute
nicht mehr gebräuchlich. Es wurde durch „Steinbruch" abgelöst (vgl. Fischer,
Nr. 866).

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