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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0057
wie ein überoffenes o. Diese Verschleifung muß spätestens um 1500 eingetreten
sein, wie die Unsicherheit in der Schreibung zeigt. Wir dürfen also nur die ältesten
Belege zur Deutung heranziehen. Damit scheiden die Ableitungen von Bor- alle
aus, obwohl mhd. bor = oberer Raum, Höhe (Lexer I, 326) sachlich zutreffen
würde. Mhd. bur = Wind (Lexer I, 390) muß auch ausscheiden, da es nur im
mitteldeutschen Gebiet bezeugt ist. Burren = kleine, auffällige, als hinderlich
empfundene Erhebung (Keinath, 48) paßt nicht auf das Gelände. Wahrscheinlich
geht das Wort auf mhd. bure, bur = Bauer zurück. Mhd. u wurde in der unbetonten
Silbe gekürzt und erhielt offene Qualität (vgl. Beck, § 149.1).

30. Borrüttehag + b 7

gegen dem Gißlen-Ried neben dem Bor Reutin Haag (1782).

Die Äcker waren früher zum Schutz gegen das Weidevieh eingehegt.

31. Breite Studen + b 8 ?

2 juchart ackers ob der breytten studen vnden an Erhart rotenberg vnd har
für an weg der vff den berg got (1494).

„breit" ist hier im Sinne von „groß" gebraucht (Lexer I, 347). Mhd. stude =
Staude, Strauch, Busch, auch buschiger Baum (Lexer II, 1262).

32. Bruderstauden -f b 7

von der Bruoder Stauden (1647) — von der Bruderstauden, ietzt an der
Schnuren genant (1718).

Der Name deutet auf einen Einsiedler, einen Waldbruder. Allerdings berichten
die Hauinger Quellen nichts über einen solchen.

33. Brühl + wahrscheinlich b 8 und e 7

Am bruel (14. Jh.) — huß hoff vnd gartten gelegen jn dem dorff zuo howingen
am briegel (1494) — vf dem Brüell . . . Stost gegen dem Stockhardt An Ror-
graben (1560). Häufig belegt bis 1782.

Die meisten Belege beziehen sich auf ein Stück im Dorf, das an den Dorfbach
stößt, einer auf ein Wiesengelände, das wahrscheinlich im Ried zu suchen ist.

Das Wort geht auf gall. brogilo zurück. Das -g- schwand schon vor dem
Frühalthochdeutschen (vgl. Meister aus magister). Im Keltischen bedeutete es
„Rand, Randlandschaft, umrandetes, umhegtes Landstück". Nach V. Ernst (Entstehung
, S. 98 ff.) wurden die dem Orts- oder Grundherrn gehörenden Wiesen,
also die besten und feuchtesten des Ortes, „Brühl" genannt. Als die Sonderstellung
erloschen war, blieb die Bedeutung der ertragreichen und feuchten Wiese
übrig.

34. Brunngärtie amtl. c 7 Brungärdli

garten am dorff Howingen gelegen, genannt der Brunngarten (1555) — ein
stuckh Hanfbünden im braungarthen (1664) — Brunngärtie (1870). Mhd. brunne
= Quell. Hier entspringt eine starke Quelle, die heute gefaßt ist.

35. Brunnengaß amtl. c 7/8 Brungaß

Zwischen der Bronnengassen und ... (1647) — Hanfland in den Obern Bünden
, einseits gegen der BronnGaß (1782) — Brunnengaß (1886). Heute Rechbergweg
.

36. Buchholz amtl. c 5 Buechholz

In dem Bouhholz (1588) — Der 45 Stein vff dem Bouch Holz — Buchholz
(1782).

In den beiden ersten Belegen ist ou verschrieben für uo. Mhd. buochholz =
Buchenwald. Seit dem Mittelalter wird „Holz" langsam durch „Wald" verdrängt.

37. Buchsacker amtl. c 7 im Buxagger

hinden hinaus An Buchs Acker (1571) — Inn dem Bux Ackher (1588).

Der Buchs (buxus sempervirens L.) wuchs einst vielfach wild (Keinath, 76).

38. Buchsgarten + c 7

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