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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0060
Grundstück" und, da ein Zaun das Dorf ringsum umschloß, zu „Ortsbereich". Die
Ortsmark wurde durch diesen Zaun von der Feldmark geschieden (Keinath,
118 f.).

62. Fohrenbuck amtl. c 5 Foorebuck
Fohrenbuck(1870).

Die Föhre, Pinus silvestris L., heißt in der Mundart Fohre.
Am Fohrenbuck holten früher die Hauinger Fohrenstämme für ihre Wasserleitungsrohre
.

63. Frechtenhalden + c 6/7

In Frechtenhalden (1647) — Reeben in frechtenhalden (1700) — Von Einer
Halben Juchert Reeben an der Dornhalden, Vormahls in der Frechhalden genannt
(1782) — Reeben an der Frechten Halden, oder eigentlich an der Halden genannt
(1782).

Die Frecht(e) war eine Abgabe an Getreide an die Grundherrschaft, bes. geistliche
Stifte (Id. I, 1272). Der Begriff ging von der Bedeutung „Forderung" auf
das Grundstück über, auf dem die Forderung ruhte. Allerdings scheint in der
Frechten- bzw. Dornhalde weniger Getreide als Wein angebaut worden zu sein.
Vielleicht war jedoch der Begriff Frechte nicht nur auf Getreide bezogen und galt
auch für Abgaben an Wein an das geistliche Stift, hier St. Alban in Basel.

64. Freiäcker + wohl b 5 oder 6

ist gleichwohl Zehendfrey, vnd werden die Freyäcker genannt (1740).
Äcker in unbeschränktem Eigentumsrecht hießen Freiäcker, im Gegensatz zu
Lehen und Zinsgut (Keinath, 145).

65. Gänsholz amtl. d 6 Gaisholz

Ein holtz genandt das ganß holtz (1571) — Der 4 Stein gegen dem waldt
hin oben an dem gens holze (1590) — Matten in Hailis Au . . . gegen dem Geißholz
(1782) — Gänsholz (1870).

Hier scheinen sich die amtliche und die mundartliche Form des Namens zu
widersprechen, aber der Widerspruch löst sich, wenn wir einen Blick auf die
sprachgeschichtliche Entwicklung werfen. Die alten Belege, die grundsätzlich immer
den Vorrang haben, weil sie der Zeit der Namengebung am nächsten stehen,
deuten auf die Herkunft des Namens von „Gans". Tatsächlich bezieht sich der
Name auf die Abgabe, die auf diesem Wald ruhte. 1571 mußten von einem Stück
dieses Waldes als Zins „anderhalb genß" abgeliefert werden. Die Mundartform
hat nichts mit Ziegen zu tun, sondern erklärt sich durch den Ausfall des n vor
einer Spirans und anschließende Diphthongierung (Staubsches Gesetz). Am bekanntesten
in unserem Gebiet ist diese Erscheinung in dem Ortsnamen Minsein, mundartlich
Meisele. Entsprechend hieß in Wyhlen der Zinsacker Zeissacker, die Bins-
talmatte Beistelmatte, der Runs Rauß. Sie ist heute noch ein Merkmal der Din-
kelberger Mundart, weicht allerdings in jüngster Zeit immer mehr zurück (Richter,
298 ff.). Das Hauinger Gaisholz beweist, daß sie früher auch im Wiesental zu
finden war, aber dort wurde die Entwicklung wieder rückgängig gemacht, und
nur im Flurnamen blieb die Aussprache Gais für Gäns erhalten.

66. Gansholzhalde + d 6

Zins — Holz bey der Gansholz — Halten (1761).
Die Halde vom Gänsholz/Gaisholz zur Heilisau.

67. Gemeiner Platz + c 8

an den Gemeinen Platz (1719).

Wohl identisch mit dem Allmendplatz. Gemein = allgemein.

68. Gemeine Straße + b 8

Zwüschen der gemeinen Straß die gan Hagen gat (1393).
Gemeint ist die Landstraße nach Haagen.

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