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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0063
90. Haselzeig + d 7

Ackher Hinder dem Dorff im MaurAckher ietzt Hasel Zeig (1663) — Haa-
selZelg (1782).

Mhd. zeige = Pflugarbeit zur Saat, bestelltes Feld, bes. als der dritte Teil der
Gesamtflur bei Anwendung der Dreifelderwirtschaft. In der Dreifelderwirtschaft
sind die drei Zeigen der Fruchtfolge unterworfen. In Zeige steckt die Bedeutung
„Zweig, Ast" (Kluge, 881). Die Bedeutung führt über „Zaun" zu „das Umzäunte
" (Boesch, Der Zaun . . ., S. 364 f.).

91. Hasenbrunnen -h etwa b 8

In obren berg by dem hasenbrunnen (1492) — acker vff dem hasenbrunnen
stost jnher wert an hasenbrunnen (1494) — Ein Jauchert Ackers Im Hasenbrunnen
(1566).

Zum Tiernamen.

92. Hauinger Rütti c 6

velt genant ze Erlenbrunnen . . . anderseit an Howingers Rütti (1489) — Der
7 Stein an dem Muckhen graben oben an Haouwinger Ritte (1590) Dritthalben
Jucherten Acker auf Hauinger Reutin, in der Dornhalden (1782).

Heute Rüttenen.

93. Heilisau amtl. d/e 5/6/7 in de Hailisau

Zwüschent der Holtz von Witenow vnd der Hügelisow (1365) — matten lit
als man jn höwlis ouw hin godt (1494) — ein Matten In Hüglis Ow (1499) —
In der Hichlis aw (1555) — Ligt auch Im Hilisouw (1565) — Inn der Hollis aw
(1571) — inn der Holisaw (1571) — Item die Matthen die man Nempt In der
Heuwlesaouw (1590) — In der Heglisauw (1600) — In Higlins Aw (1647) —
Weeg der in Häwlins Aw gehet (1663) — in Higlins Aw (1663) — in der fiüg-
lins aw (1686) — in der Heüllins Auw (1693) — Matten in Hüglinsaw (1700) —
in der Hüglis aw (1719) — in der Häwlinsaw (1719) — an den Hewles awwen
(1740) — Hauinger Heilins-Auer-Matten-Thal (1761) — in HüglinsAu . .. ein-
seits gegen dem Ried neben dem Hailis-Au-Bach (1782) — in Hailis Au (1782) —
Steinbruch in der Heilisau (1788).

Hintere Heilisau (1870) amtl. die hinderi Hailisau
Mittlere Heilisau (1870) amtl. die midleri Hailisau
Vordere Heilisau (1870) amtl. die vorderi Hailisau

Springer vermutet die Ableitung des Namens von einem Personennamen
(S. 141). Die Belege geben ihm recht und zeigen deutlich, daß der Name nicht
vom Diminutiv von Hau, Häuli, kommen kann, wie oft vermutet wird. Ein Besitzer
der Heilisau namens Hüglin gab ihr den Namen. Die lautliche Entwicklung
des Namens ist allerdings kompliziert. Die älteste Form ist wohl dreisilbig, wie
sie 1365 aufgeschrieben wurde. Zwischen Vokalen schwand häufig die Media g.
So wird z. B. aus tagedingen (ver)teidigen, aus Reginhart Reinhart und aus Hüge-
lisau Hüelisau. Im Alem. wird jedoch ein Hiat, das Aufeinanderstoßen zweier
Vokale, durch Diphthongierung des ersten beseitigt (Beck, S. 274). Mhd. schnien
wird im Alem. schneie, mhd. niuwer (iu = ü) zu alem. neue. Ebenso wird Hüelisau
sofort nach Ausfall des g zu Heu(e)lisau. Schon 1494 erscheint die diphthongierte
Form: höwlis ouw (w = u), in der auch bereits das unbetonte Hiat- e geschwunden
ist. Schließlich tritt, wie die Belege von 1761 an zeigen, Entrundung
von eu zu ei ein (vgl. Beck, § 140), und damit ist die heutige Form des Namens
erreicht. — Bei diesem Versuch, die Lautgeschichte dieses Namens nachzuzeichnen,
bleibt aber eine Schwierigkeit bestehen: nur mhd. langes ü wird im Alem. diphthongiert
, das ü in Hügelin ist im Mhd. jedoch kurz. Dennoch ist die Deutung
des Namens vom Familiennamen sicher. Die vielen Belege sind ein eindeutiger
Beweis dafür. Namen, deren Sinn oft nicht mehr verstanden wird, ändern sich

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