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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0071
Heinrich Hansjakob: „Aus meiner Studienzeit". Erinnerungen. Abgeschlossene
Fortsetzung des Bandes „Aus meiner Jugendzeit". Herausgegeben von der Stadt
Haslach i. K. Bearbeitet von Franz Schmider. 10. Auflage. Freiburg: Rombach 1966.
399 S. 16,80 DM.

Die in gleicher Weise dankens- wie lobenswerten Bemühungen der Stadt Haslach i. K.
um die Neuherausgabe des schriftstellerischen Werkes ihres größten Sohnes Heinrich
Hansjakob, die 1960 mit der 14. Auflage der Erinnerungen „Aus meiner Jugendzeit"
begannen und 1962 mit der 15. Auflage der Erzählungen aus dem Schwarzwald „Wilde
Kirschen" sowie 1964 mit der 12. bzw. 11. Auflage der Erzählungen aus dem Kinzigtal
„Schneeballen, 1. und 2. Reihe" fortgesetzt wurden, finden nun eine Ergänzung in dem
Erscheinen der 10. Auflage des zweiten Bandes der Erinnerungen „Aus meiner Studienzeit
". Franz Schmider, der das Buch in gleich sorgfältiger Weise bearbeitet hat wie die
vorgenannten Neuauflagen, schreibt in seinem Vorwort: „Wer den Menschen Hansjakob
und seine Entwicklung kennenlernen will, greife zu diesem Buch. Mit ungeschminkter
Wahrheitsliebe berichtet er über sich selbst. Wir erkennen, der große Mann war ein
Mensch mit allen Fehlern, mit denen wir auch behaftet sind. In einem aber unterscheidet
er sich von uns: er kennt seine Fehler und spricht offen von ihnen, während wir das
im allgemeinen nicht tun. Darum gewinnt er unsere Liebe und Verehrung".

Von dieser Wahrheitsliebe berichtet auch Heinrich Hansjakob selbst im Vorwort zur
ersten und zweiten Auflage. Der Schriftsteller schreibt dort, er wisse, was er von seinen
Mitmenschen zu erwarten habe, wenn er offen und ehrlich seine Erlebnisse aus seiner
Studienzeit mitteile. Aber es gäbe gewisse Leute, die ihn selbst dann nicht mit ihrer
Kritik verschonen würden, wenn er ein Gebetbuch schriebe. So habe er sich auch entschlossen
, die zweite Auflage herauszubringen, obwohl ein badischer Philologe die Schilderungen
aus der Studienzeit als eines der schlechtesten Bücher seiner Zeit bezeichnet habe.

Wir müssen dem Autor heute noch dankbar sein für diesen Mut, mit dem er die
Wahrheit über die Meinung „neuzeitiger feministischer Piatone und Cicerone" stellt.
Er zeichnet uns damit ein unverfälschtes kulturgeschichtliches Bild seiner Entwicklungsjahre
. Trotz all der ernsten Gedanken, die sich um das Reifen eines Jünglings zum Mann
ranken, muß der Leser doch oft still mitlachen und wird wohl an manche ähnliche
Situation aus eigenen Jugendjahren erinnert.

So bleibt auch dieser Band des Werkes von Hansjakob ein wesentlicher Teil in der
Gesamtschau, den wir nicht missen möchten und für dessen Neuauflage wir der Stadt
Haslach i. K., dem Bearbeiter und schließlich auch dem Verlag Rombach wie für alle
bisherigen Gaben dieser Art zu aufrichtigem Dank verbunden sind. J. Helm

HubertBaum: „Alemanne-Wort". Sonetten-Kranz in Akrostichen um 14 Alemannen.
Mit 15 Holzschnitten von Herbert Rothweiler und Walter Wild, biographischen
Notizen und Werkverzeichnissen. 55 S. Freiburg: Rombach 1966.
Seit vielen Jahren ist uns Hubert Baum als getreuer und unermüdlicher Mitarbeiter
und Berater in der Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland bekannt. Sein dichterisches Wirken
einerseits, andererseits seine Bemühungen, die Stellung des alemannischen Wortes am
Oberrhein zu festigen, verfolgen wir mit lebhaftem Interesse. So freuen wir uns auch
über sein jüngstes Werk „Alemanne-Wort", in dem er der Verehrung einer Reihe von
Männern alemannischen Blutes Ausdruck verleiht, eine Verehrung, die wir schon aus
seinen Büchern „Hermann Burte 80 Jahre" (Burda) und „Franz Philipp 70 Jahre"
(Rombach) kennen.

In der strengen Form des Sonetts werden uns vierzehn Persönlichkeiten nahe gebracht,
die alle im Wort wirksam wurden: Uli Braecker (1735—1798), Jacob Burckhardt (1818—
1897), Johann Jakob Bachofen (1815—1897), Emil Gött (1864—1908), Albert Schweitzer
(1875—1965), Johann Heinrich Pestalozzi (1746—1827), Johann Peter Hebel (1760—
1826), Heinrich Federer (1866—1928), Jeremias Gotthelf (1797—1854), Hermann Burte
(1879—1960), Emil Strauß (1866—1960), Gottfried Keller (1819—1890), Heinrich Hansjakob
(1837—1916) und Reinhold Schneider (1903—1958). Die Gesetzmäßigkeit des
Sonetts an sich wird noch erhöht durch die Form des Sonettenkranzes, bei dem die Endzeile
des ersten zur Anfangszeile des zweiten Sonetts gewählt wird, der Schluß des
zweiten am Beginn des dritten Sonetts wieder auftaucht und so fort, bis schließlich alle
vierzehn Gedichtanfänge bzw. -enden zusammenklingen zum fünfzehnten sogenannten

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