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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1967-01/0024
Blum von Rottenburg a. N., denn: Bartholome Blum, bappirer von Rottenburg
wurde 1525 Basler Burger. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch folgender
Fund: Brosi Weriszhover schnider von Bertelzhoven"*) wurde 1539 Basler
Burger.

Ein Wort wäre noch zu den häufigen Einträgen zu sagen, in denen die Adelsgeschlechter
aus der Markgrafschaft genannt werden. Hier handelt es sich vor
allem um die von Bärenfels, von Rotberg, von Schönow, von Baden zu Liel und
andere Grundherren. Bei diesen Einträgen dürften wir es z. T. mit Markgräfler
Dienstleuten zu tun haben, denen die adligen Grundherren zu Gevatter standen.
Soweit nicht ausdrücklich ein Herkunftsort vermerkt ist, sind diese Einträge jedoch
unberücksichtigt geblieben. Einträge, die die adligen Häuser selbst betreffen, sind
nicht aufgeführt, weil die soziologischen und genealogischen Beziehungen dieser
Familien damals stärker nach Basel orientiert waren als nach dem Markgräflerland.

VI. Über Herkunftsbezeichnungen

Selbst wenn wir nun Herkunftsbezeichnungen in den Einträgen finden, sind
damit die Orte oft nicht identifiziert, weil es sie sowohl in der Markgrafschaft
wie im Baselbiet oder im übrigen alemannischen Teil der Schweiz gibt. Da die
Schreibweise früher in der Regel der Sprechweise entsprach, gab es also zwei Wit-
nau, zwei Holstein, zwei Zunzgen, zwei Laufen, zwei Güttigen (Güttingen/ZH
und Güttigheim b. Laufen), zwei Dennigen (Teningen und Tenningen/BL), zwei
Ried (Riedt/ZH und das heutige Raich-Ried), Riedigen kann Riedichen aber auch
Riedikon/ZH sein. Wolfeschwiler kann im Appenzell und in St. Gallen liegen,
wenn es nicht näher „uß dem Schwobenlandt" bezeichnet ist und dann Wolfenweiler
heißt. Bei Weylen kann man an unser Wyhlen, aber auch an Weil und an
vier verschiedene Wilen in der Schweiz denken. Wenn ein Roth als „von Wylen
uß dem Markgrafenlandt" bezeichnet wird, so kann es sich um einen Irrtum des
Schreibers (bezüglich Ort oder Land), um eine absichtlich falsche Angabe (er sei
Markgräfler), vielleicht aber auch um einen Markgräfler Bürger handeln, der eben
in Wyhlen wohnte. Bei der Ortsangabe Diengen denkt man zuerst an die Vogtei
am Tuniberg, es könnte sich aber auch um das Städtchen bei Waldshut handeln.
Bekannt sind die Schwierigkeiten, die sich bei der Identifizierung der Ortsangabe
„Riedlingen" bieten. Folgende Schreibweisen kommen vor: Riedlingen, Rüed-
lingen, Rüetlige, Rüttlinge. Beim letzteren ist ziemlich sicher Reutlingen gemeint.
Bei Rüedlinge ist auch an Rüdlingen/ZH zu denken. Wenn bei Rüetligen die
Namen Läubin, Binkis und Brenneisen genannt werden, ist natürlich das Riedlingen
bei Kandern gemeint. Rückschlüsse über das Gewerbe können, müssen aber
nicht richtig sein. Auch auf die Namen ist bei der Identifizierung der Orte nicht
immer Verlaß, wie wir vorhin gesehen haben, vor allem auch dann nicht, wenn
die Namenbestände vor dem Dreißigjährigen Krieg nicht bekannt sind. Dagegen
sagen uns oft die Angaben über die Paten, um welchen Ort es sich handelt, z. B.
wenn Nachbarorte genannt sind.

Welche Schwierigkeiten die Identifizierung der Herkunftsorte auch sonst bereiten
kann, ist den Genealogen bekannt. Die Pfarrherren, oft ältere Herren, verhörten
sich und verschrieben ihnen unbekannte Orts- und Personennamen. In Basel
kommt dazu, daß die Reinschrift in die Kirchenbücher in den großen Gemeinden
nicht vom Pfarrer selbst, sondern vom Diaconus oder vom Sigristen gemacht
wurde. Sie konnten oft die Notizen der Pfarrherren schlecht lesen, ließen Lücken
oder übertrugen sie falsch in die Reinschrift. So tauchen gelegentlich auch Zweifel
bei klaren Texten auf, etwa: 15. 6. 1589 Hanß Güttlich von Ulm undt Dorothea

*) Vermutlich Bertoldshofen bei Kaufbeuren

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