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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1968-02/0062
Wer dieses handliche Taschenbüchlein mit seiner kaum übertreffbaren Fülle an Informationen
einmal durchblättert und studiert hat, wird nicht nur begeisterter seine Ausflüge
in den Hotzenwald verlegen, sondern ihn auch bewußter und intensiver erleben.

(G. Moehring)

„Waldleute", von Heinrich Hansjakob. Verlag Rombach Freiburg, 10. Auflage 1968,
285 Seiten, Ln. DM 14,80.

Daß der Verlag Rombach, Freiburg, sich mit der neuerlichen Herausgabe dreier Erzählungen
von Heinrich Hansjakob engagiert, zeigt, daß immer wieder ein echtes Bedürfnis
nach guter Erzählkunst aber auch an episch-romantischer Betrachtungsweise selbst in
unserer technisierten und schnellebigen Zeit vorhanden ist. Ja vielleicht gerade deshalb
halten wir gerne Einkehr und Zwiesprache in und mit jener Welt, in der Hansjakob noch
groß geworden ist und den Wert und die Kraft eines starken Gemüts erfahren hat.

Unter dem Titel „Waldleute" sind die drei Erzählungen „Der Fürst vom Teufelstein",
„Theodor der Seifensieder" und „Afra" zusammengefaßt. Alle Geschichten spielen im
oberen Kinzigtal, haben aber eigentlich für den gesamten Schwarzwald Typisches in der
Art der Handlung und ihren originalen Gestalten.

„Der Fürst vom Teufelstein" ist die Charakterstudie eines unverwüstlichen und lebensfrohen
Natur- und Waldmenschen, einem fürstenbergischen Forstmann. Allerlei Liebhabereien
begleiten diesen gottfrohen Waidmann, seien es der Gesang, das Spiel mit der Drehorgel
, dem Waldhorn oder den Spieluhren. Die Handlung führt uns aber auch in die
gefahrvolle Arbeit der damaligen Holzflößer und erhält damit auch kulturhistorische
Aspekte.

Gleiches gilt auch von „Theodor der Seifensieder", dessen Leben uns nicht nur mit
einem ausgestorbenen Beruf vertraut macht, sondern auch mit der damaligen Schiffer- und
Flößerzunft in Wolfach und Schiltach.

Die Erzählung „Afra" schildert die Tragik eines Mädchens, dessen Liebe zu ihrem
Toni durch die Ablehnung der Mutter Afras unerfüllt bleibt. Die Bosheit der Mutter,
die Geburt eines geisteskranken Zwillingspaares und die Zurückgezogenheit in die Einsamkeit
des Waldes steigern das Leiden dieser passiven Heldin ins Unermeßliche, führen
sie aber in ihrer Leidensfähigkeit und Opferbereitschaft auch zu höchster Läuterung ihrer

(G. Moehring)

Die Chronik des Kreises Müllheim

Der Städte- und Kreischronikenverlag Vocke, Waldshut, hat zu Beginn des Jahres
einen weiteren Band in seiner Reihe der Kreischroniken veröffentlicht. Gegenüber den bisher
erschienenen Bänden über die Kreise Waldshut, Säckingen und Lörrach hat sich dieser
neue von Müllheim an Themen und Inhalt erneut bedeutend erweitert. Man darf den
Verleger zu dieser neuen Gemeinschaftsleistung so vieler und unterschiedlicher Autoren
beglückwünschen, der es auf sich genommen hat, eine mühselige Mosaikarbeit zu einem
glücklichen Ganzen zusammenzufügen.

Mehr Raum als in den bisher erschienenen Chroniken haben erfreulicherweise die
allgemeinen und zusammenfassenden Themen, so daß hier nicht nur einzelne Ortsgeschichten
aneinandergereiht sind, sondern zugleich auch ein Bild des gesamten Kreises
in seinem geschichtlichen Werdegang und seiner landschaftlichen Gestaltung entstanden ist
Dr. O. Wittmann und Johannes Helm verdanken wir diese einleitende Übersicht. Ein
Kapitel über den Reichtum einiger Herrensitze in diesem Bereich von G. Moehring ist
angeschlossen. Dr. Scheffelt schrieb dazu eine besondere Würdigung über Bürgeln.

Auch den 49 Gemeinden ist im Verhältnis zum Band Lörrach fast der doppelte Raum
zugemessen. Neu ist hier die jeweils angefügte Statistik der Gemeindebediensteten und
der Gemeinderäte, soweit sie erfaßbar waren.

Zur Kulturgeschichte des Kreises schrieb Hubert Baum einen Beitrag über die Dichter
und Schriftsteller, W. F. Fischer über die Maler, Bildhauer und Keramiker im Markgräfler-
land. An vergessenes und noch lebendiges Brauchtum erinnert Paula Hollenweger, das
F. J. Mayer noch durch einen Aufsatz über die Fasnacht ergänzt. Hermann Schäfer
sammelte die „Schönsten Sagen" aus dem Kreise Müllheim. Auch den kulturellen Einrich-

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