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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-01/0006
Seine gründlichen Kenntnisse und persönlichen Erfahrungen von der Geschichte
der Oberrheinlandschaft weisen ihn zwingend zu den Wegen und Brücken der
Völker über die Grenzen.

Das leutselige und bescheidene, mit Weisheit und Humor sich gebende Wesen,
sein umfassend reiches Wissen und sein schöpferisches Wirken haben die Verehrung
und Freundschaft der Lande im alemannischen Raum gewonnen. Die Heimat
Hebels, hüben wie drüben weiß darum keinen Würdigeren und Verdienteren bei
der Wahl des nächsten Hebelpreisträgers in der Reihe der Elsässer als Professor
Paul Stintzi zu nennen und zu empfehlen, also die Persönlichkeit, die sowohl in
die Breite wie in die Tiefe des verbindenden Volkstums im Geiste Hebels ihre
Kräfte fruchtbar eingesetzt hat.

Aus dem reichen Lebenswerk ragen heraus:

Sagen des Elsasses. 3 Bände. Alsatia-Verlag Colmar; 1929.
Die Klöster des Elsaß. Alsatia-Verlag; 1933.

Der Sundgau. Ein Führer durch Landschaft, Geschichte und Kunst. (Mitautor
E. Wacker). Alsatia-Verlag Colmar.

Die Habsburger im Elsaß; in: Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde
v. Fr. Metz Verlag Rombach, Freiburg; 1959 (1967).
Als Schriftleiter des „Sundgau-Jahrbuch" (seit 1933; 26. Jgg.) wie auch als
Mitarbeiter bei den freundbenachbarten, in der Heimatpflege tätigen Vereinen
veröffentlichte er aus seinem reichen, umfassenden Wissen zahllose orts-, volks-
und landeskundliche Beiträge.

F. Schülin

Paul Sattele

Der Dichter der „Markgrafier Trubel"

Es ist stiller um den hochbetagten Dichter und Freund des Markgräflerlandes
geworden; aber das Dorf und die Landschaft am Klotzen und Rhein, die er mit
seinem Wort und Wesen so reich beschenkt hat, schickten ihm am 30. Januar zur
Vollendung seines 85. Lebensjahrs Grüße und Wünsche in sein Überlinger Heim,
wo er noch immer seinen Rosengarten pflegt, umschwärmt von seiner geliebten
Vogelwelt, immer noch wach mit seinen Gedanken und Sinnen den hohen Geist
im All suchend, dem er lebtags gedient hat. Wenn in diesen Tagen die Erinnerung
bei den Freunden an Paul Sättele auflebt, dann wird ihnen, wie es bei Ludwig
Finckh geschah, sicher das „Herz warm".

Vielseitig wirkend und gestaltend begegnete er seiner Umwelt, als Lehrer der
ihn verehrenden Jugend, als Wanderer und Bergsteiger bis in seine hohen Tage,
als Segler in Wind und Wetter, als Jäger im Schilfgebiet des Untersees, als Fischer
an allen Ufern, als Gärtner, Tierfreund und „Vogelnarr", als Sänger der erlebten
Heimat und Landschaft, als Mahner der bedrohten Natur, aber zunächst doch
immer als Mensch, der das Leben lobte, liebte und als Dichter heiligte.

Reich und gesegnet ist die Ernte, die er einbrachte. Der Oberrhein mit der Landschaft
um den Klotzen, der Hegau, die Ufer des Bodensees, sind die Landstriche,
welche Paul Sättele seit seiner frühesten Jugend durchschritt und wo er die Quellen
fand, die sein Leben und Werk befruchteten. Sein Gedichtband „Brandung"
und seine Erzählungen „In Schilf und Ried" führten zu den stillen Ufern des
Gnadensees, „Überlingen im Spiegel des Sees" (1959) gestaltete er liebend im
Abendlicht seiner Zeit, die „Bodensee-Novellen" (1956) und der „Hütebub"
(1954) zeugen vom hohen Rang des Dichters im alemannischen Kulturbereich.
Außerdem hat Paul Sättele auch dramatische Spiele verfaßt: Salomo, der Bischof

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