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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
31.1969, Heft 2/3.1969
Seite: 66
(PDF, 16 MB)
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südlichen Baden, dem Elsaß und in der deutschen Schweiz ansäßig machte. Zwei
Dinge haben das Markgräflerland berühmt gemacht: Sein Wein und sein Dichter:
Hebel. Rebland nannte von altersher das Volk den blühenden Weingau zwischen
Rhein und Blauen; Webland nannte der Dichter die mächtigen Industriegebiete
im Rhein- und Wiesental; im ganzen ist das Land ein rechtes Lebland, wo es
einem Menschen von echtem Sinn und echter Seele bodenwohl sein kann! Sehenswürdigkeiten
sind auch vorhanden: alte, stolze Schlösser am Rhein, Beuggen,
einst ein ragender Hochsitz der Deutschherren, heute Erziehungsanstalt, Rheinweiler
, Sitz des eingeborenen adeligen Geschlechtes der Rotberge, jetzt Altersheim,
und endlich eines der schönsten Schlösser Deutschlands, Schloß Bürgeln, einst der
Sommersitz der Fürstäbte von St. Blasien, heute prächtig wiederhergestellt, ein
Kleinod des Landes und Reiches! Wuchtige Ruinen schauen von den beherrschenden
Punkten zu Tal: Das riesige Rötteln, die zweitgrößte Ruine Badens, die
Sausenburg, der Neuenfels, Badenweiler, Staufen — die bedeutendste Ruine aber
ist jene des römischen Doppelbades in Badenweiler, wo heute noch die warmen
Quellen springen, Blumen und Bäume in südlicher Pracht gedeihen, und einen
Bade- und Fremdenort von Weltruf bedingen.

Überall im Lande findet man die braven Wirtshäuser, deren Ruhm schon
Hebel und nach ihm Hoffmann von Fallersleben, Scheffel und Jakob Burckhardt,
der Weise von Basel, gesungen haben. Basler und Schweizer lieben und schätzen
seit Jahrhunderten das Ländchen rechts vom Rhein, freundnachbarlich: Immer
wieder zieht und lockt es sie ins „Badische" hinüber. Gleichviel, was für eine
Fahne gerade vom Rathaus weht, bleibt der Markgräfler immer ein verständiger,
weltoffener Mensch, der seine Gäste ehrt und achtet. Wer je dieses Stück Erde
mit seiner Volkschaft einmal kennen lernte, der wird es nicht mehr vergessen
und mit dem Dichter sagen:

Ich sehne mich zu wandern

In Badens Mark hinein:

Ins Rebland, wo die Sonne strahlt,

Ins Webland, wo der Rauch sich wählt,

Ins Lebland an den Rhein!

Der Nachlaß des Dichters und Malers Hermann Burte

Von Dr. Magdalene Neff

In Maulburg im Wiesental trägt ein altes Bauernhaus nahe der Kirche zwei
Gedenktafeln: Hier wurde am 15. Februar 1879 Hermann Burte-Strübe und fast
drei Jahre später sein Bruder Adolf Strübe geboren. In der Nachbarschaft dieses
Hauses steht aber auch noch die alte Schule, in deren Räumen Hermann Burte schon
als Knabe täglich weilte und wo er für die beiden letzten Jahre seines Lebens noch
ein Heim gefunden hatte. Dank dem verständnisvollen Entgegenkommen der
Gemeinde Maulburg konnte an diesem Ort nun auch der künstlerische Nachlaß
des Dichters und Malers Burte zum größten Teil untergebracht werden.

Der dichterische Nachlaß

Das ehemalige Arbeitszimmer Hermann Burtes zeichnet sich durch die schönen,
großzügig gestalteten Möbel aus, die seinerzeit von Schreinermeister Emil Bauer
in Efringen-Kirchen, einem Freund des Dichters, geschaffen wurden. Hier werden
die vielen Manuskripte der dichterischen Werke aufbewahrt, vor allem auch die
prächtig gebundenen Handschriften der Gedichtbände „Madlee" und „Ursula"
und der Dramen. Die Manuskripte der letzten Gedichte von Hermann Burte aus
den Jahren in Efringen-Kirchen (1946—1958) sind ebenfalls in zahlreichen großen

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