Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
31.1969, Heft 2/3.1969
Seite: 112
(PDF, 16 MB)
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So kommen wir nach Prüfung aller Möglichkeiten nicht um die Feststellung
herum, daß das Uhlandsche Gedicht nicht mit dem Grenzacher „Gasthaus zum
Ziel" in Verbindung gebracht werden kann.

Anmerkungen:

(1) Urkundenarchiv 21, Konv. 193

(2) Berain Nr. 7468 (1478, 1484—1563) Stift Rheinfelden

(3) Diese Angaben verdanke ich Ernst Hartmann und Albert Reinau, Grenzach

(4) Vgl. Schweizer Volkskunde, 1. Jg., Heft 5, 1911, S. 36/37

Auf diesen kleinen Artikel machte mich dankenswerterweise Konservator Dr. Max
Burckhardt von der Universitätsbibliothek Basel aufmerksam.

Das Gasthaus »zum Hirschen« in Haltingen (1747)

Von F. S c h ü 1 i n

Gefehltes Wort

E Kandidat chunnt an der Wahl

Uf Haltige, in Hirzesaal.

d Frau Wirti frogt, im schönste Gstaat:

Was nemme der Herr Landgerichtsrat? —

Er bsinnt si lang, was will er acht?

Me sieht, es isch em gängellächt.

E Portion Tee! — Das Wort isch gfehlt!

Sie hännen ämmel nümme gwählt.

Jä, hätt er gsait: E Schoppe Wy!

Se wurd er wieder worde sy.

(Aus: „Madlee", von H. Burte)

Der „Hirze" zählte zu den „vürnehmsten" Gaststätten im Markgräflerland,
und das nicht etwa allein wegen seinem gattigen und einladenden Äußern und dem
bewahrenden Innenleben seiner Stuben und Gemächer, sondern mehr noch durch
eine seit Generationen bewußt gepflegte Haustradition. Es sind nicht nur die
200 Jahre alten Tische und Stühle aus der altväterlichen, noch gemütvollen Zeit,
der einladende Kachelofen, die vielsagenden Bilder von hochangesehenen Freunden
an der Wand, die den Gast zum Kommen und Bleiben laden, sondern das Ganze,
der Geist des Raumes, eine selten festliche Ruhe und Gelassenheit.

Die Gaststätte hatte deshalb seit je auch die „noblen" Basler Feinschmecker
zu den Köstlichkeiten ihrer Küche und des Kellers gastlich eingeladen. Was könnten
doch die ehrwürdigen Räume und der Sommergarten von hohen Fest- und Familientagen
, von köstlichem Humor und Mutterwitz, von besinnlichen und hochgeistigen
Männergesprächen, von ausgelassener Lebensfreude und Übermut der
Studenten, von heiterem Genuß an der Tafelrunde erzählen. Unter den illustren
Basler Gästen befand sich kein Geringerer als der Basler Kunsthistoriker Jakob
Burckhardt, der die besten Weine des Landes wohl kannte und zu schätzen wußte.
Er bekannte selbst in einem seiner Briefe an den Lörracher Amtmann von Preen,
daß der Wein des Hirschenwirts Beck neben dem des Ankerwirts Rottra zu
Kirchen zu den bestgekellerten im Markgräflerlande zähle. Als er aber ein andermal
Karl Beck gegenüber seine Meinung über den besten Wein nicht gerade in
des Wirtes Sinne kundtat, hat der Gelehrte „in ein gewaltiges Wespennest gestochen
, indem er den unschuldigen Irrtum aussprach, daß der Isteiner Wein der
beste oberhalb vom Schlienger Berg sei". Der Professor bekam zur Antwort: „Der
Isteiner Wein ist nur e ganz kleines Wiinli und verdanke seine Überschätzung

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