Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
31.1969, Heft 2/3.1969
Seite: 129
(PDF, 16 MB)
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künden gewisse Hinweise bieten. Möglicherweise sind alle drei Wehrbauten beim
großen Erdbeben 1356 zerstört und danach verlassen und nie mehr aufgebaut
worden.

Jeder der heute noch bestehenden 5 Orte in der Gemarkung bewirtschaftete
seine eigenen 3 Zeigen, also die 3 Felder mit dem Fruchtwechsel. Das offenbart
noch alljährlich zur Reifezeit das großartige Fruchtfeld an den flachen Hängen
beidseits der Kander. Drei Mühlen nahmen dort die Früchte auf: Die baselbischöfliche
Bruckmühle (1368), die Bannmühle der Röttier Herrschaft, die Hofmühle
(1368), beide nahe bei Wollbach, und die Hammersteiner Mühle des Basler
Frauenklosters Klingental.

Das Mattenfeld säumt breit die Bachgründe und zieht, sich bewahrend, zuweilen
hoch zum Waldrand hinauf. Die vielen — 25 — Namen der Matten in
der Gemarkung verraten die einstige Bedeutung der Weide-Viehwirtschaft. Noch
immer sind aber zwei Drittel der Gemarkung mit Wald versehen, vom Munzen-
berg her auf der Kammhöhe der stolze Röttier Herrschaftswald, und an den Talhängen
zum Wollbach hinab die einstigen Zinshölzer, die nun stark aufgeteilten
Privatwaldungen.

Keiner der Orte führt einen Namen mit den Endungen „-ingen" oder „-heim",
welche ja die Frühzeit der Landnahme für die vielen anderen Dörfer zwischen
dem Schwarzwald und den Vogesen nachweisen.

Orts- und Bachname Wollbach ist an seinem Ursprung, voller Geheimnisse
! Der Ort hatte wohl den Namen des Baches angenommen, an dem die
Walen, Walchen, Welschen, eben Leute aus der Fremde wohnten. Seine erste und
einmalig gebliebene Schreibweise vor 1200 Jahren, Vvalapah, führte zu folgender
Deutung: Die vergleichende Forschung (8) will die Bohnerzvorkommen
an „Walchen"-Orten der Vorhügelzone des Schwarzwaldes mit der Ansiedlung
von romanischer Bevölkerung aus dem Frankenreich zum Abbau und Gewinn des
Erzes im 8. Jahrhundert erkennen. Erzabbau im hinteren Wollbachtale bestätigen
in der Tat diese Möglichkeit mit verschiedenen Namen nördlich der „Brandstatt":
Isengraben (1394), Eisenbrunnen (1591), Eisenhöhe, Erzenbrunnen, Erzenberg,
Erzengraben, Erzlöcher (9). Die Geschichte berichtet außerdem von den zwangsweisen
Umsiedlungen fremder Bevölkerung aus dem Norden und Westen, mit


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