Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
31.1969, Heft 2/3.1969
Seite: 134
(PDF, 16 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-02-03/0072
schäftigte. Im Jahre 1839 kaufte der Wiesentäler Bürgermeister Paul Kaiser von
Sebastian Knoll aus der Nebenau um 50 fl einen Waldplatz am „Körnliberg",
der nun zu „Krönliberg" umgetauft worden ist. Der Käufer gründete zum Zwecke
der Schatzhebung eine Gesellschaft, welcher u. a. auch 8 Schweizer Industrielle
angehörten. Die Bewilligung zum Graben wurde der Gesellschaft nach der Vorlage
von drei diesbezüglichen, mit Siegeln versehenen Urkunden von der Hohen Regierung
zu Freiburg erteilt. Die Unternehmer versetzten ein 13jähriges Mädchen
der Eheleute Fruttiger auf der Egerten in magnetischen Schlaf, damit es aussage,
wie tief der Schatz liege. Von 1840 bis 1843 waren mehrere Arbeiter beschäftigt,
an drei verschiedenen Höhleneingängen Stollen nach hinten und unten zu treiben.
Mehr als 5 Millionen Gulden an Gold und Silber lockten! Ein Bergmann, Alois
Aklin aus Baden in der Schweiz, war geworben, um die Arbeiten fachmännisch
und unter ständiger polizeilicher Aufsicht zum sicheren Erfolg zu führen. Am
16. Oktober 1843 sollte das verborgene Gewölbe feierlich und im Beisein der
ganzen Gesellschaft geöffnet werden. Doch dazu kam es nicht. Zuvor gerieten
die Teilhaber in Streit. Warum? - Die sonst ausführlichen Akten im GLA verraten
es nicht. Aber der „geneigte Leser" wird es erraten! - Der Bergmann zog
ab, nachdem er die Urkunden mit einer Rechnung über die 1121 fl Auslagen den
Herren Leo von Säckingen und Revisor Binkert aus Kandern übergeben hatte. -
Jedoch der biedere Eidgenosse Aklin ließ nicht luck: eines schönen Tages im
Jahre 1856 kam er wieder zu seinen Schatzgruben zurück, um Aufsehen zu erregen
und die Gendarmen täglich zu beschäftigen. Noch für 8 Wochen benötigte er
die Erlaubnis, um den Schatz zu heben, ließ er in seinem Bittgesuch an den Großherzog
wissen. Seine Zähigkeit ist ebenso bewundernswert wie sein ungebrochener
Glauben an die Überlieferung! Erst als sein Gesuch 1860 endgültig abgeschlagen
worden war, weil man amtlich festgestellt hatte, wie lebensgefährlich die Grabungen
seien und wie die Gewinnsucht leichtgläubige und sogar böswillige Leute
verleitet hätte, ist es still um den sagenhaften Schatz im Wollbacher Wald geworden
.

Sicher steht in ursächlicher Verbindung mit diesem Goldschatz im Tale auch
die überlieferte Sage von den „Scherben, die zu Goldstücken" wurden:

„' Geldhürstli", unweit davon „Brandstatt" und „Ckilchhof" im Wald.

(Aufn. F. Scbülin)

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