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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 1.1970
Seite: 5
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-01/0007
Hermann Daur

Das 19. Jahrhundert liegt einigermaßen überschaubar vor uns. Ganz allgemein
wissen wir, daß die schwerwiegenden Veränderungen und Umwälzungen unserer
Zeit in jenem Jahrhundert angelegt und vorbereitet wurden.

Wir wissen, daß der klassische Maßstab für unsere Aesthetik seine alleinige
Gültigkeit verlor und daß sich daraus eine Aufsplitterung der Stilelemente ergab,
die bis zu den Auflösungserscheinungen von heute reicht.

Es ist faszinierend zu sehen, welch einen Reichtum an subjektiver Weltsicht,
welch eine Intensität der Erlebnisfähigkeit und welch sublime Nuancierungen
dieses Jahrhundert hervorgebracht hat. Die Skala reicht von der unmittelbaren
Zuwendung zur Natur und Realität in der Schule von Barbizon, bei Courbet und
Menzel, um nur diese zu nennen, über die Impressionisten bis zu van Gogh,
Cezanne, Gaugin und darüber hinaus bis zur Assimilation exotischer und primitiver
Kulturformen.

Auf diesem erregenden vielfältigen Hintergrund muß das Werk Daurs gesehen
werden. Es ist Artikulation der unausgesprochenen Schönheit unserer Landschaft.
Sein Werk hat unserer Landschaft Stil verliehen.

Dieser Stil geht über seine deutschen Lehrer und Vorbilder auf die Schule von
Barbizon zurück, die in der Mitte des Jahrhunderts ihre Ausstrahlung begann.

Daur zog sich, wie viele andere Künstler seiner Zeit, in die Provinz zurück.
Er begründete in der Landschaft, in der er geboren war, eine malerische Tradition.

Sein Werk ist heute zu Unrecht halb vergessen. Mit seinen gültigen Prägungen
hat er unser Bewußtsein bereichert. Seine Bilder sind das Ergebnis einer strengen
Auseinandersetzung mit dem Objekt und nicht als Gestaltung heimatlicher Motive
zu sehen. Sie sind statisch in ihrer Auffassung und unserer Zeit mit ihrer anstrengenden
Mobilität entgegengesetzt.

Deshalb wäre es gut, wenn Daur besser und mehr gesehen würde. Nicht zuletzt
, um der Jugend im Zeitalter globaler Plattitüden einen Begriff zu geben,
vom Wert eigenständiger schöpferischer Lebensweise in einem begrenzten Bezirk.

Lörrach, den 8. 3. 1970 P. Ibenthaler

Dr. Ernst Scheffelt

::- 19. 2. 1885 f 8- 12. 1969

Ein Mann, der es verstanden hat, unserer
Markgräfler Heimat neue Freunde zu gewinnen
und alte zu erhalten, ist von uns
gegangen: Dr. Ernst Scheffelt in Badenweiler
. Im „Markgräflerland" und in der
„Markgrafschaft" sowie in anderen Zeitschriften
oder in Tageszeitungen hat er in
zahllosen Beiträgen sein Wissen niedergelegt.
„Die Vogelwelt unserer Heimat" (1928),
„Badenweiler in Vergangenheit und Gegenwart
" (1933), „Der Kurpark von Badenweiler
" (1936), „Aus der Geschichte des Dorfes
Lipburg-Sehringen" (1954), „Der Neuenfels"
(1954), „Die Geschiente der Gemeinde Britzingen
mit Dattingen, Muggardt undGüttig-
heim" (1957) und „Die Thermalquelle von
Badenweiler" (1960) zusammen mit Professor

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