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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 1.1970
Seite: 62
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Zeh Diener schliche gar kei Müeih bis z Obe spot vum Morge früeih, ohni si hesch
wenig Freud, mänggmol machsch du ihne Leid? — D Finger.

Zweu Löcher ha n i, zwee Finger bruch i, i mach alles churz un chlei un trenn ohni
Bluet un Gschrei? — D Scher.

I red ohni Zunge, rüef ohni Lunge, i nümm teil an Leid un Schmerz un ha doch kei
Herz? — D Glocke.

Zwee trage di un trage mi, doch keiner het e Chrüzer Lohn, keiner e Dank für si? —
D Füeß.

I wachs us em Bode blaublümelig un heiter un gib im Edelmann wie im Bettelmann
d Chleider? — Der Flachs.

Am Tag mueß i spaziere, z Nacht allsfurt zuemarschiere, will i Rueih en Augeblick,
schupft der Herr mit hert in s Gnick, zieht un stellt mi zrecht, sii arme treue Chnecht? —
D Uhre.

Ne Riter ritet über der Rhii, bringt siim Fräulein edle Wii, aber nit im Faß noh Glas.
Sag mer, wu drin trait er das? — Im Trübel.

Je meh me drus nümmt, je größer würd s. Je meh me drii tuet, je chleiner würd s? —
SLoch.

Ne Männli im Pelz un dunkle Röckeli goht in e fremd Hüsli un nümmt sich e Bröckeli.
D Türe schlat zue. Sag, wer cha so öbbis tue? — D Musfalle.

Alli Lüt us em Dorf chömme zue mir, fülle d Chessel un s Gschirr, keiner cha mi
entbehre, i stand hoch in Ehre? — Der Brunne.

Zeh Brüeder, zeh Schwestere chönne nie zsämmechu, aber ein het im andre mänggi Arbeit
abgnu, nie hän si Händel un Strit. Chennsch s nit? — Finger un Zeche.

Zeigsch du e Bild emol mir, ohni Färb un Papier mol i ohni Auge un Hand dir alli
Bilder an d Wand. Nie tue n i pfusche, numme rechts und links vertusche? — Der Spiegel.

I ha zwee Flügel un cha nit fliege, ha ne Rucke un cha nit liege, ha ne Bei, stoh cha n i
nit, trotz der Brille sih n i nüt? — D Nase.

Ne Blinde het e Has gseh, e Lahme isch ehm noogrent, e Nackige het ehn in Hosesack
gsteckt. Was isch das? — E Lug.

Weli Cherze brennt länger, eini vu Wachs oder eini vu Talg? —
Jedi brennt chürzer, nit länger.

Rüeft der Kuckuck vor em Mai oder noo n em Mai: — Er rüeft nit: vor em Mai, un nit:
noo n em Mai, er rüeft: Kuckuck!

öbbis lauft bi Tag un Nacht un chunnt doch nit ab der Stell? — D Uhre.

Alli Wuche goht öbbis d Bühnistege uf un het vier Ohre? —

D Bachmulde, wenn zuem bache Mehl gholt würd uf der Bühni.

Es goht öbbis um s Hus umme, het e Sichle am Füdle? — Der Guckel.

Es wachst im Garte, het vil Röhrli, het vil Hüt, bißt alli Lüt? — D Zibele.

Es lit e Runggunggeli uf em Tisch, un wenn s drüber abgheit isch, git s kei Doktor un
suscht kei Maa, wu das Runggunggeli wider ganz mache cha? — En Ei.

Ortsneckereien, Übernamen aus Wiechs und Umgebung

von Ulrich E i c h i n

In alten Menschen auf den Dörfern unserer Heimat lebt noch die Erinnerung an
altes Volksgut weiter, das in unserer gewandelten Zeit immer rascher in Vergessenheit
zu versinken droht. Aus dem Bereich der Ortsneckereien und Übernamen ließ ich mir die
folgenden berichten:

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