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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
32.1970, Heft 1.1970
Seite: 67
(PDF, 15 MB)
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Bücher- und Zeitschriftenschau

Karl Kurrus: Üs em Kriagli. Alemannische Gedichte in Kaiserstühler Mundart.
Verlag Rombach, Freiburg. 1969.

Der Mundartdichter Karl Kurrus ist längst über seine Kaiserstühler Heimat hinausgewachsen
. Auch im Markgräflerland hat er längst seine Freunde gefunden und dies nicht
nur anläßlich seiner Beteiligung an verschiedenen Zusammenkünften zum Gedenken
Hebels. In J. P. Hebel hat er sicher sein großes Vorbild entdeckt, der Mundart — und
hier speziell der Kaiserstühler — den Charakter echter Dichtung zu verleihen.

Seinen bisherigen Veröffentlichungen folgt nun ein neuer Band, dem Hubert Baum
ein Vorwort gewidmet hat, in dem er von der „klassischen Schönheit" dieser Gedichte
spricht, aber auch von der Würde echter Dichtersprache, zu der Kurrus die alemannische
Sprache am Kaiserstuhl erhoben hat. Dies ist nicht möglich ohne auch die entsprechende
Thematik, die die Landschaft und ihre Schönheiten ebenso einbezieht wie das Leben
und die Arbeit der Menschen darin, die Beziehungen der Menschen untereinander, aber
auch das Jenseitige nicht vergißt und selbst Abstraktes in dieser erdgebundenen Sprache
auszudrücken versteht.

Gleichzeitig ist dieses Bändchen aber auch ein Beitrag zur Erhaltung und Rettung
mundartlicher Ausdrücke, denen sich der Meister verpflichtet fühlt und durch einen Anhang
mit Worterklärungen auch den Nicht-Kaiserstühler an den Geheimnissen dieser Sprache
teilhaben läßt. (Moehring)

Fritz Hockenjos: Zwischen Feldberg und Kandel. Verlag Rombach, Freiburg
. 1969.

Der Leiter des Forstamtes St. Märgen überrascht seine Freunde und alle, die den
Schwarzwald als ihre Heimat oder als Gäste lieben, mit neuen köstlichen Waldgeschichten.
Sie sind diesmal seinem Amtsbereich entnommen und abgelauscht, erfüllt von dem Rauschen
der Tannen, der Welt über ihnen und mit ihnen. Wetter, Tiere und Menschen — kurz
die ganze Waldgemeinschaft im Wechsel des jahreszeitlichen Ablaufs geben sich ein Stelldichein
und künden erneut von der großen Einheit der Schöpfung. Dieser Gedanke ist
es, den der Verfasser trotz des Einzugs von Technik und Touristik auch zwischen Feldberg
und Kandel immer wieder in den Mittelpunkt stellt und dabei den Menschen in seiner
Sprache, seinen Bräuchen, Sitten und Gewohnheiten bei der Arbeit und beim Fest in
eine unlösbare Beziehung zu seinen Bergen und Wäldern setzt, die ihn durch Jahrhunderte
geprägt haben. Eine verflossene Romantik? Gerade dies sucht der nun 60 jährige zu
widerlegen und gibt ein neues Beispiel, wieviele Dinge es auch heute noch in unserer
nüchternen und aufgeklärten Zeit in der Urheimat unserer Sagen, Geschichten und Märchen
gibt, die auch heute noch zur seelischen Grundnahrung unseres Alltags gehören.

Ein reiches Bildmaterial des Verfassers versucht gleichzeitig den Zauber des Erlebten
in stimmungsvollen Fotos festzuhalten. (Moehring)

Grün Reinhard: Sternsinger — einst und jetzt. Verlag C. M. Neukirchen,
Freiburg/Brg. Brosch. und reich bebildert; 88 S., 3,50 DM.

Mit der zunehmenden Zerstörung bodenständiger Kräfte im heimischen Volkstum
durch unheilvolle Fremdeinflüsse wächst aber auch gleichzeitig die natürliche Abwehr bei
den Wissenden und Verantwortlichen. Überall dort, wo noch volksnahe Kräfte lebendig
sind, wird die Pflege des überlieferten Brauchtums im Jahreslauf als Auftrag wahrgenommen
. Die wenigen, noch nicht vergessenen und aufgegebenen Volksbräuche erfahren daher
ihre besondere Sorgfalt und Zuneigung bei der Organisation ihrer Träger in ihrer Landschaft
. — So wird das vorliegende Büchlein vom „Sternsingen" sicher hierzulande allgemeine
und dankbare Aufnahme finden, führt es doch von den Quellen und Gründen
des Brauches aus vorchristlicher Zeit zum Sinn und Verständnis der Liturgie und des
Mysterienspieles um das Epiphanie-Fest, den drei Weisen oder Königen aus dem Morgenlande
zum weitverbreiteten Brauch des Sternsingens, der vor allem auch vor 25 Jahren
in Freiburg frohen Urständ erfahren durfte, aber auch an vielen anderen Orten zu
neuem Leben gefördert wurde.

Die umfangreiche Liste von Hinweisen im Anhang führt zu den vielseitigen Quellen
und der Literatur, welche den Wert und die Bedeutung des reizvollen Büchleins empfehlend
nachweisen. (Schü.)

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