http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1970-02-03/0077
E mänkmol hasch in d Leeri inegruefe,
häsch s mänkmol kuum verschafft, so zentnerschwer
sin d Sorge glege uf dim schmale Rucke.
Si hän di wolle breche — abedrucke
im Gschrei un Gstampf vu tausig herte Huefe —
de Haß, de Niid, s apokalyptisch Heer.
Du bisch din Weg berguf un häsch nit ghalte —
es wär denn neume hintrem Pflueg
en Augeblick zum dini Schaffhänd falte
un us dir use neue Aruef zu gstalte
zue dem dort obe, won is tuet verwalte:
Herr, gib mer z trage! Gib mer numme gnueg!
So häsch di, Menschebur, e Wand ufzwunge,
wo steiler isch, als Belebe un Parnaß.
Häsch mit der selber, mit de Gspenster grunge.
Un endlich sin der Tor un Tür versprunge
un s Liecht isch cho!
Un s Liecht hät alles zwunge —
s Liecht us dir selber — alle Niid un Haß.
Jetzt leuchtet d Sunne über alles Trüebi
un findet s Heimligst, s Höchst un s Fernst.
Du häsch es usegruefe über s Tal voll Nebel:
Bewahret ich de Mensch im Geist vom Hebel!
Bewahret ich de Mensch!
Un lebet Menschenliebi.
De Herrgott soll di segne, Niefethaler Ernst!
f
Am Montag, dem 17. August 1970, hörte das leidende Herz
unseres Ehrenmitglieds und Buredichters
Ernst Niefenthaler
im heimischen Hof in Oberbürchau zu schlagen auf. Bei der
schlichten Abdankungsfeier in der Lörracher Friedhofskapelle
und bei der Urnen-Beisetzung vor der Gedächtnis-Linde in
seiner Hofstatt an der Berghalde am Sonntag, dem 6. September
, verabschiedeten sich die vielen Freunde in Dankbarkeit
von dem Getreuen, dem „Rufer und Mahner der Heimat".
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