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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 35
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-01-02/0037
Tiefe suchen, als dies bisher geschehen war. Er wollte vor allen Dingen auch
in der weiteren Umgebung Grabungen vornehmen. Aus allen Unternehmungen
wurde nichts. Professor Carle schließt seine Arbeit mit dem tragischen Satz:
„.. . und Sulzburg wurde nie eine Salzstadt."

Grenzach - ein verhindertes Heilbad

Von Dr. Erhard Richter

Im Jahre 1863 unternahm die großherzogliche badische Regierung in Grenzach
einen Bohrversuch, um wie in Wyhlen Salzlager festzustellen. Dabei stieß man in
einer Tiefe von etwa 30 m auf eine Bitterwasserquelle, welche in der Stunde über
3000 Liter kohlensäurereiches Wasser lieferte. Doch zuerst unternahm man keine
Anstalten, die Quelle zu fassen und nutzbar zu machen, wie bei einer Ortsbereisung
im Oktober 1864 festgestellt wurde. Aus diesem Grunde brachte man die Angelegenheit
bei der großherzoglichen Direktion der Forste, Hütten und Bergwerke in
Erinnerung. Etwa zur gleichen Zeit wurde eine erste Untersuchung des Grenzacher
Mineralwassers vorgenommen, worüber das Bezirksamt Lörrach dem Landeskommissär
in Freiburg berichtete. Das Ergebnis dieser Untersuchung veranlaßte dann
die großherzogliche Regierung, die Quelle im Jahre 1865 durch den in Wyhlen
tätigen Salinenverwalter Sprenger fassen zu lassen1). Dabei wurde das Bohrloch bis
zu einer Tiefe von 45,71 m in die Erde getrieben, obschon das Wasser bereits zwischen
30,6 und 31,5 m in ausreichender Mächtigkeit vorhanden war. Die Fassung
der Quelle scheint allerdings nur notdürftig vorgenommen worden zu sein, denn
während einer im Jahre 1866 durchgeführten Ortsbereisung wird berichtet, daß
das Wasser nun aus einem provisorischen Brunnenstock fließe. Dennoch tauchte
aber damals bereits der Gedanke auf, die Quelle als Heilquelle zu benützen und
aus Grenzach ein Bad zu machen2).

Dieser Plan wurde außerordentlich begünstigt durch die im Auftrag der großherzoglichen
Regierung von Geheimrat Dr. Bunsen, Heidelberg, vorgenommene
Analyse. Denn diese ließ erkennen, daß das Wasser in seiner chemischen Beschaffenheit
dem von Karlsbad, Marienbad, Franzensbad und Tarasp gleiche und in seiner
Zusammensetzung alle Heilquellen des badischen Landes übertreffe3).

Der erste, welcher das Grenzacher Wasser geschäftlich nutzen wollte, war der
Apotheker Karl Franz Förster aus Lörrach. Zu diesem Zwecke kaufte er im Jahre
1867 von der Witwe des Johann Jakob Blubacher das Grundstück mit der darin
angebohrten Quelle „samt Einfassungsvorrichtungen und darüber befindlicher
Hütte" *). Die Heilkraft des Mineralwassers schien inzwischen schon recht bekannt
geworden zu sein, denn es wurde in offenen Krügen viel Wasser verkauft, wie nach
einer Ortsbereisung im Oktober 1868 berichtet wurde5).

Doch Förster starb schon ein Jahr später, und seine Witwe verkaufte die Quelle
im Jahre 1875 an den Restaurateur Josef Hackl6). Dieser neue Besitzer hat als
erster versucht, das Mineralwasser in größerem Umfange in den Handel zu bringen.
Dabei scheint er sich aber finanziell übernommen zu haben, da beim Verkauf im
Jahre 1877 schon mehrere Gläubiger auf ihr geliehenes Geld warteten. Dieses hatte
er aber immerhin sinnvoll angewandt, denn im Verkaufsvertrag werden ca. 4000
bis 5000 leere Flaschen, eine Pfropfmaschine, eine Kapselmaschine und andere Utensilien
, welche in dem Häuschen über der Quelle aufbewahrt waren, erwähnt7).

Der neuen Besitzerin, Frau Katharina Dietschy-Walz, Rheinfelden, erwuchs
schon bald ein bedrohliches Konkurrenzunternehmen. In den Jahren 1878 und 79

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