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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 42
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-01-02/0044
29) Grundakten Bd. 17, Heft 35 (24./25. September 1954 und 11. Oktober 1955).

30) Nach freundlicher Auskunft des Geschäftsführers, Herrn Fenske.

31) Gutachten neueren Datums liegen vor von Professor Dr. Zörkendörfer (1951), Professor
Dr. F. Fichter, Basel, (1954), und Dr. med. Hertha Breitsohl, Salzgitter-Bad.

Für diesen Aufsatz überließ mir freundlicherweise Herr Julius Kraus, Grenzach,
einige Schriften aus dem Nachlaß Max Karl Kuchenmüllers.

Herr Oberinspektor Albert Greiner, Grenzach, half mir bereitwilligst beim Auffinden
der in Frage kommenden Grundakten und Kaufverträge des Grenzacher Gemeindearchivs
.

Dem ehemaligen Betriebsleiter der „Grenzacher Brunnen GmbH.", Herrn Josef Ehrhart
, verdanke ich wertvolle mündliche Auskünfte.

Das Lieler Wasser

Von Fritz Fischer

Wohl einer der bedeutendsten Männer des Freiherrengeschlechts, die auf dem
Schloß in Liel saßen, war Hans Balthasar von Baden. Im Jahre 1560
hat er, wie seinen eigenen Aufzeichnungen zu entnehmen ist, den „Badbrunnen zu
Liel", eine Mineral- und Thermalquelle, ausgraben und fassen lassen und eine
Badstube eingerichtet „den Menschen zugut, Arm und Reich, der Obrigkeit und
der ganzen Bürgerschaft und Gemeinde zu Liel". Von dem Wasser berichtet Hans
Balthasar, daß er es durch „Christen gelehrte Doctores" und „Juden Doctores"
habe untersuchen lassen und daß es Alaun, Kupfer und Schwefel dem Menschen
zum Besten habe, es nicht gefriere, nicht mehr noch minder werde und bleibe kein
Fisch darinnen gar nit lebendig". Nach den Untersuchungen von Casimir Nienhaus
aus Basel im Jahre 1882 gehört die Quelle zu den „erdig-alkalinischen Eisenwässern
". Sie enthält schwefelsaures Natrium, Chlornatrium, Phosphorsäure, Tonerde
, kohlensauren Kalk, kohlensaures Magnesium, kohlensaures Eisenoxydul,
Kieselsäure, Chlormagnesium und Kohlensäure. In einem 1886 von der Brunnenverwaltung
Liel herausgegebenen und von S. Pletscher verfaßten Büchlein über
Bad Liel ist zu lesen, daß die Stahlquelle im äußeren Schloßhofe zutage trete,
wo auch das Quellenbassin angebracht sei, in das sich 22 starke Quellen ergießen,
die teilweise von den nahen Berglehnen zufließen. Das Wasser ist kristallhell, hat
keinerlei besonderen Geruch und schmeckt erfrischend. Diese Quelle liefert bis zum
heutigen Tag in unverminderter Güte und Stärke den weitbekannten „Lieler
Sprudel".

Auf undurchlässigen Schichten unter der Erdoberfläche sammelt sich das
Wasser, das alsdann in Spalten und Verwerfungen in die Höhe steigt. Die Spaltquellen
liegen im Bereich der großen Störungen im geologischen Aufbau der Erde.
Sie reichen in große Tiefen hinunter, wo sie Wasserzuflüsse der verschiedensten
Art antreffen und emporleiten können. Zu den Quellen dieser Art gehören die
Thermen von Schloß Liel und von Bad Riedlingen. (Erläuterungen zu Blatt Kan-
dern zur Geologischen Spezialkarte des Großherzogtums Baden von K. Schnarren-
berger; 1915.)

Der Prospekt der Brunnenverwaltung Liel aus den achtziger Jahren gibt außer
der Analyse des Wassers der Schloßquelle einen Vergleich mit anderen bekannten
Quellen. Danach übertrifft der Lieler Schloßbrunnen in der Zusammensetzung des
Wassers aus mineralischen Bestandteilen die Quellen von Jakobsbad (Appenzell),
Gonten (Appenzell) und Rigi-Scheideck; sie kommt ferner derjenigen „renommierter
Quellen", wie zum Beispiel Antogast und St. Moritz nahe. „Der Lieler Stahlbrunnen
ist", so lesen wir in dem Prospekt, „ein angenehm erfrischendes Mineralwasser
und findet erfolgreiche Anwendung bei allen Schleimhautaffektionen, Bluterkrankungen
und Leiden der organischen Gewebe, also bei Katarrhen des Rachens
und der Luftwege, bei Magen- und Darmkatarrhen, bei Blasen-, Nieren-

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