Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 44
(PDF, 20 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-01-02/0046
Die aufgelassenen Heilbäder

Heute schon vergessen sind die einstigen Badstuben in Fischingen, Riedlingen,
Hauingen, Maulburg u. a.O., welche sicher schon im 16. Jahrhundert aufgesucht,
danach aber in den langen und leidvollen Kriegszeiten aufgegeben und vergessen
wurden, bis man sich dank der Förderung der oberländischen Gesundbrunnen
durch den Markgrafen Carl Wilhelm zu Beginn des 18. Jhdts. da und dort wieder
auf die verschütteten Quellen besann und diese mit großzügigen Bauplänen wieder
faßte und zu neuen Badstuben leitete, wo sie teilweise über hundert Jahre den
Kranken und Heilsuchenden wirksame Hilfe spendeten. Beinahe gleichzeitig erlosch
dann ihr Glanz, als wirtschaftliche und soziale Nöte die Badwirte ebenso
wie die Gäste belasteten und auch die Basler ausblieben. Der Chronist A. J.
Heunisch (1) schrieb 1857 vom Maulburger Bad, „dessen Besuch wegen der Con-
kurrenz von Hauingen und Fischingen neuerdings gering" geworden sei. Doch
zu dieser Zeit war auch die Frist der beiden letztgenannten schon abgelaufen. Bei
der weiteren Aufzählung der Bäder wußte Heunisch nichts mehr von der Geschichte
, den Bestandteilen und der Wirkung des Hauinger Bades, ebensowenig
vom Gesundheitsbad in Fischingen und der Heilquelle in Riedlingen zu berichten.
Das Müllheimer Bad sei — wohl wegen der Nähe Badenweilers — unbedeutend,
seine Analyse unbekannt. Im benachbarten Weiler Gennenbach erwähnt er nur
eine „unbekannte Heilquelle". Das alte Bad in Sulzburg, erst in neuerer Zeit
analysiert (12°R), lade dagegen in seiner bequem eingerichteten Art zu Bade- und
Trinkkuren ein. Auch von der Art und Geschichte des Bades zu Grunern wußte
er nichts zu sagen.

Sicher waren noch an anderen Orten bei den Eingesessenen heilwirksame Quellen
bekannt und bei mancherlei Gebrechen und Leiden benutzt worden, wie etwa
das „Salzbrünneli" zu Degerfelden.

Nur wenige Vermögliche konnten sich bei uns auf dem Lande eine Badekur
im Stile der vornehmen Basler etwa in Badenweiler leisten. Die Heilungsuchenden

Frantz Platters Cundelldinngen bey Basell. Alte Tuschzeichnung nach einer Radierung von
Joh. Heinr. Glaser (—1673). (Aus: StA Basel; BArchiv Falk A 248). Nicht nur in der
Stadt Basel sprudelten heilkräftige Mineralwasser aus dem Boden, sondern auch in der
Umgebung der Stadt; so entströmte am Fuße des Bruderholzes, hinter dem Weiherschloß
des mittleren Gundeldingen, eine eisenhaltige Sauerquelle, die einst von Tausenden — und
wie hier das Bild zeigt — anscheinend von Basler Damen bevorzugt zum Baden benutzt

wurde.

44


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-01-02/0046