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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 49
(PDF, 20 MB)
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Leider versäumte der umfangreiche Schriftwechsel, die Namen des „mittellosen
Besitzers" und des tatsächlichen ersten Badwirts zu nennen. Doch die
Kirchenbücher sagen aus, daß im November 1738 der Metzgermeister und Badwirt
Johann Georg Schenk aus Ebersbach bei Göppingen die Tochter des 1738
verstorbenen Klaus Gemp von Fischingen geheiratet hat. Danach war er auch der
Antragsteller und Bauherr des Bades, dem dann auch sein gleichnamiger Sohn
(1741 —1798) nachfolgte. Nach dessen Tode heiratete seine Witwe Anna Baldermann
von Kirchen ein zweites Mal und zwar den Georg Ludwig Ankelin von
Kirchen (* 1764, ebenfalls in Ebersbach), der nun nach dem Ableben des ledigen
Sohnes aus 1. Ehe, Johann Georg Schenk, als Badwirt erfolgreich den Betrieb
weiterführte. Als seine Frau 1811 starb, heiratete er die Tochter des Binzener
Ochsenwirts, Maria Barbara Riedmeier. Noch zu seinen Lebzeiten ließ der Zuspruch
des Bades nach, die Basler Gäste blieben aus. Auch sein Nachfolger, Johann
Georg Weißenburger (1811 —1860) von Riehen, konnte den Niedergang des Betriebes
nicht aufhalten. Im Jahre 1867 erwarb Johann Friedrich Hagist (1825—
1892) das Anwesen, schloß nach dem letzten Besuch des Bades im J. 1880 das
Badhaus. Dessen Sohn J. Fr. Hagist (1858—1933) zog 1895 den „Baselstab" ein
und entfernte 1901 den überholbedürftigen Badflügel.

GLA 229/28 594/95; 1739, 1740.

Haas, K.: Das Fischinger Bad. Das Markgräflerland; 2. Jgg. H. 3. 1931.
PfA. Egringen. Dankenswerte Auskünfte von Herrn Pfarrer Fehse.

Das Bad zu Hauingen

Von F. S c h ü 1 i n

Schon im Jahre 1492 zinste Heinrich Lörracher als Bader in Hauingen für die
Badstube und einen Garten daneben dem Widdum der Kirche 2 ß Geld; das Zinsgut
lag unten im Dorf und grenzte herfür an den Weg nach Haagen. Aber erst
nach den Kriegen des 17. Jahrhunderts und unter der Gunst des Markgrafen Karl
Wilhelm, dem „Beschützer der Oberländer Bäder" (Fecht) gewann das Bad an
Zuspruch. Etwa um 1700 besaß Johannes Ellenrieder das Hauinger Bad. Er
übergab es 1724 im völligen Abgang seinem Sohne, dem Bader Johannes Ellenrieder
und dessen Frau A. M. Salerin. Der junge E. versuchte nach seiner Heimkehr
aus dem Kriege, das Badwesen wieder in Flor zu bringen und baute auf dem
leer gelegenen Platz ein kleines Hüttlein, um danach mit großen Kosten und der
Aufnahme einiger Kapitalien den Badebetrieb wieder in einen solchen Stand
zu bringen, daß man einige der fürnehmsten Gäste aus der Nachbarschaft aufnehmen
und beherbergen konnte. In dieser Erwartung hatte er seinen Sohn Johann
dem Chirurgen Rupp nach Lörrach in die Lehre gegeben, damit er einmal nicht
nur als dürftiger Bader den Menschen diene, sondern auch als tauglicher Untertan
das Bad zum rechten Erfolg führen könne. Nun wünschten die Badleute dazu noch
die Wirtschaftsrechte. Sie wurden ihnen vom Vogt Kramer bestritten, welcher ihnen
die Realgerechtigkeit „zur Blume" abgenommen und sogar verboten hatte, Wein
an die Badgäste auszuschenken. Nun müßten sie zusehen, wie das Bad trotz ihren
Mühen zugrunde gehe. Im Namen der Gesuchstellerin bat Bartlin Rübin, seit
1737 der 2. Ehemann, 1741 das Oberamt um Hilfe. Der Landvogt von Leutrum
verwendete sich auch in diesem Falle für das Anliegen des Bades. Er befürwortete
in Karlsruhe die Ausstattung des Bades mit dem Schild „zum Badbau". Das
Heilbad zu Hauingen würde sommers über „mehrenteils von Baslern zur Kur
besucht, die aber mangels einer guten Gaststätte ihren eigenen Wein selbst mitbringen
" müßten.

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