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Das Mineralbad zu Maulburg
Von F. S c h ü 1 i n
Ein altes Lied sagt: Das Viltbad, welches hat die Quäll-
zu Mulberg in dem Wiesenthal-
War vor vil Jahren prisen hoch. (1)
Nach Kolb (2) soll das Bad zu Maulburg schon im 13. Jahrhundert bekannt
und mehrere Jahrhunderte stark besucht worden sein. In einem Zimmer des Badhauses
war an einer Säule die Jahrzahl „1386" angebracht und an einer anderen
Stelle in der Wirtsstube „1578". Urkundlich erstmals erwähnt ist das Bad im
Jahre 1530; ein Berain des Basler Klosters St. Klara bezeichnet es neben einer
Matte im Gewann „Letten" am Fuße der „Mauerhalde". Gemeint ist wohl die
Badquelle, welche nach Heunisch (3) aus einem Berg, nicht weit vom Badhaus
entsprang, wo sie mit 9 ° R (ca. 11—12° C) gefaßt und durch hölzerne Tücheln
Das alte Bad in Maulburg (Zeichnung von F. Lederle, 1892)
zu den 10 Sandsteintrögen in die Badekabinen geleitet wurde. Eine Analyse des
Wassers beschreibt den Gehalt von 12 Pfund Wasser, worin neben einer geringen
Menge Kohlensäure 25 gran (1 gran = 60,9—72,9 mg) schwefelsaure Tonerde
12 gran kohlensaure Kalkerde
27 gran schwefelsaure Kalkerde
8 gran Tonerde
festgestellt wurden.
Das Wasser habe an der Quelle einen eigenen faden Geschmack, und die
Speisen, welche man darin koche, werden ausnehmend bitter.
Die Geschichte des Maulburger Bades ist eng mit der Familienchronik der angesehenen
Dorfsippe Schanzlin verknüpft: Hans Schanzlin, der Vogt, und sein
Enkel Sebastian erhielten besonderer Verdienste wegen (— gastfreundlicher
Empfang und Bewirtung des Fürsten —) vom Markgrafen Friedrich V. im
Jahre 1607 das Fischereirecht in der Wiese als Erblehen bestätigt, solange sie die
Herberge und das „Bad" innehätten und mit Fleiß um Reinlichkeit und Ordnung
im Bad besorgt seien. Der „Schanzlin-Stein" in der Kirche, eine reich mit Orna-
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