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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 93
(PDF, 20 MB)
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sammentrefFen der beiden schwerblütigen Alemannen nicht sehr fruchtbar. Thoma
schätzte zwar die Porträts von Ernst Schleith; dieser selbst stand jedoch ganz im
Banne von Arnold Böcklin, Wilhelm Leibi und Adolf von Menzel.

Das Schicksal stellte Ernst Schleith nach einigen Reisen und Arbeitsaufenthalten
in München, Halle an der Saale und im Odenwald in den heimatlichen Raum, und

Ernst SdAeith um 1910

in diesem Raum schöpfte er aus dem Vollen. Die Bilder vom Kleinen und Großen
Wiesental, vom Rebland und Hotzenwald legen Zeugnis ab von seinem reichen
Schaffen.

Ernst Schleith, der als einsamer Mensch galt, schätzte Freundschaft mit Menschen
sehr. Davon zeugt auch der Briefwechsel zwischen ihm und dem Maler Emil
Nolde. Aus diesem Briefwechsel sind mir zwei Schriftsätze bekannt, deren Originale
Herr Flößer in Fahrnau besitzt. Nolde schrieb im Februar 1911 an Ernst Schleith
nach Karlsruhe: „Lieber Freund. Es war so eigentümlich und schön, Dich wieder
zu sehen, wir hätten gern länger mit Dir gesprochen und auch hätten wir so gern
Dich in Deinem Atelier bei Deinen Arbeiten gesehen. Sende bitte einiges nach hier.
In dem kurzen Augenblick, nach ca. 14 jährigem nichtsehen, konnte nicht so ganz
die einstige Freundschaft wieder aufleben, aber hoffentlich ist das Leben noch recht
lang und dann gelegentlich sehen wir uns wieder..." — Wenige Tage später bekam
Schleith eine Karte mit folgendem Text: „Eine Photographie eines meiner Bilder
sende ich Dir. Dein Brief freute mich sehr. Unsere Kunst möge vielleicht sehr verschieden
sein, das macht ja nichts, sende mir einiges, ich hätte es so gern. Herzlichste
Grüße von meiner Frau und Deinem Emil Nolde."

1936 erhielt Ernst Schleith einen Staatsauftrag. Er schuf für das damalige badische
Ministerium des Kultus und Unterrichts zwei größere Zeichnungen mit den
Motiven „Burgruine Rötteln" und „Markgräfler Dorf".

Nach dem Tod des Künstlers im Februar 1940 wurde es still um ihn. 1963 erschien
dann aus meiner Feder eine illustrierte Broschüre mit biografischem Inhalt
über Ernst Schleith. Ein Jahr später weihte die Gemeinde Wieslet einen Gedenkfindling
für den Maler, und ich stellte zu diesem Anlaß eine Bilderschau in der
Wiesleter Gemeindehalle zusammen. In dieser Ausstellung wurde das Werk des
Künstlers gezeigt; angefangen von den ersten Arbeiten auf der Akademie in Karls-

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