Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 3.1971
Seite: 129
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-03/0023
Quellen:

Archives Boudies du Rhone
Archives Dept. Montpellier
Ardiives de la Ville de Montpellier

Histoire de Provence . . . p. Raoul Busquet, Monaco 1954

Histoire de la Provence p. Edouard Baratier, Toulouse 1969

„Les Bouches de Rhone" Encyclopedie p. Emile Isnard, Marseille 1937

Gallia Regia, p. M. Gustave Dupont-Ferrier, tome V, Paris 1958

Histoire generale de Languedoc p. Dom. Devic et Dom. Vaissete, 1889

Philipp von Hochberg-Sausenberg, der Sohn des Markgrafen Rudolf IV., war
eine der schillerndsten Gestalten in der Geschichte Röttelns. Das folgende Gedicht
möchte zeigen, wie es bei einem notwendigerweise widerspruchsvollen Versuch einer
Rechtfertigung in ihm ausgesehen haben könnte.

Philipp von Hochberg

von Willi Ferdinand Fischer

Mein Gott, wie verworren das Leben doch ist!
Wie schwer ist's, Charakter zu haben!
Kaum hab' ich, besessen von Schlauheit und List,
ersonnen die Wendung, die neueste Frist,
schon steh' ich vor breiterem Graben.

Ich weiß nicht, woher diese Freude mir kam,

Ich fürchtete immer, und dies ohne Scham,

freimütig die Fronten zu wechseln.

daß der Krieg mir, der Räuber, Erworbenes nahm,

am Besitztum selbstherrlich zu drechseln.

Und hat nicht, wer mächtig das Zeitrad bewegt,
viel schwerer am Leben zu tragen?
In die Wiege schon wurde die Macht mir gelegt,
die nichts nach Gefahr und dem Risiko frägt,
um das Ganze, das Große zu wagen.

Vielleicht auch hab' ich französisches Blut

in den fürstlich gesegneten Adern?

Ich verstand die Franzosen, die Franzosen mich gut,

und Burgund blieb bei ihnen in sicherer Hut —

wie könnt' ich mit ihnen denn hadern?

Daß ich Deutsche bekämpfte als Markgrafensohn,
den Vater verriet, Katharina, die Schwester,
ist kaum zu verstehn ohne Liebe zum Thron!
Mir winkte die Nichte des Königs als Lohn
und band mich an Frankreich noch fester.

Und schließlich noch liebte ich Frankreich, das Land;

ihm fühlte ich tief mich verbunden.

Es verlieh mir zum Dank das Marschallsgewand,

hielt treu übers Meine die mächtige Hand:

durch Frankreich dürft' ich gesunden.

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