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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 3.1971
Seite: 131
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-03/0025
Der Vogt und sein Amt

von Albert E i s e 1 e

Hat man ein richtiges Bild vom Vogt, wenn man nur an Hebels Gedicht „Der
Sperling am Fenster" denkt, wo es heißt: „I bi der Vogt im Dorf; i mueß vo allem
d'Vöries ha"? Und von der Frau Vögtin im Gedicht „Die Wiese", wo zu lesen ist
von der Wiese: „. . . wie's in zimpfere Schritte tänzelet un maint, es seig d'Frau
Vögtene selber. Wie 's sy Chöpfli hebt un alli Augeblick zruckschilt, öb me 's echt
au bschaut, un öb men em ordeli nooluegt!"? Gewiß waren der Vogt und die Frau
Vögtin Respektpersonen im Dorf. Wer aber die volle Bedeutung des Wortes Vogt
erfassen will, muß bei Alfred Götze nachlesen: Ausgangsbedeutung ist „Rechtsvertreter
eines nicht Rechtsfähigen", zunächst eines Bistums oder Klosters (da sich
die Kirche als Partei vor dem weltlichen Gericht nicht selbst vertreten sollte),
eines Unmündigen. Aus den Befugnissen der kirchlichen wie der Reichs- und
Schutzvögte entwickelten sich Bedeutungen wie „Richter, Beschützer, Heerführer,
Verwaltungsbeamter, Herr".

Vogtstab von Weißweil Vogtstab von Weißweil

CFMZB Karl Friedrieb WW neben den Fischen: Weißweil

Markgraf zu Baden Heimatmuseum Rändern

Als Beispiel: Bis 1120 war das Basler Bistum im Besitz der Schutzherrschaft
über das Kloster St. Blasien. Aber 1122 erhielt dieses Kloster von König Heinrich V.
eine Urkunde, wonach das Kloster seinen Vogt frei wählen durfte. 1125 wählte
Abt Rüsten den Herzog Konrad zum neuen Vogt. Im Gebiet seiner Vogtei suchten
sich diese Herren einen Wohnsitz: sie erwarben vom Kloster durch Tausch den Sausenberg
und erbauten dort die Burg und wurden Herren über das Gebiet, das sie

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