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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 3.1971
Seite: 141
(PDF, 13 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-03/0035
Eigenwörter aus dem alemannischen Sprachschatz

gesammelt in Feldberg von Paula Hollen weger, Feldberg

Vorbemerkung: Die nachgesetzte Sammlung der jetzt noch gebräuchlichen, eigenständig
überlieferten Mundartbegriffe eines Markgräfler Dorfes offenbart zunächst den
Reichtum der heimischen Mundart, wo sie festgewurzelt ist und noch selbstverständlich
gebraucht wird. Damit möchte vor allem aber die um das heimische Volkstum besorgte
Sammlerin weitere Freunde, Heger und Pfleger unserer Muttersprache ermuntern, an ihrem
Ort eine Bestandsaufnahme der mundartlichen Begriffe zu beginnen, um kleine aber gewichtige
Bausteine für das begonnene „Alemannische Wörterbuch" zu sammeln und zu bieten.

(Die Schriftleitung)

Viele Wörter unserer alemannischen Muttersprache sind so eigentümlich, so lustig
und treffend, daß es sich lohnt, sie festzuhalten. Freilich werden sie manchem, der das
Alemannische nicht beherrscht, manche Rätsel aufgeben, wie auch die vielen Sprichwörter
und Redensarten, die bildlich das Gesagte untermalen. Sie bereichern die Sprache ungemein
, doch gehen in unserer Zeit viele davon verloren.

Die folgende Sammlung erhebt keinen Anspruch darauf, vollständig zu sein. Auch ist
nicht der Versuch gemacht, das Herkommen der Wörter festzulegen. Doch sind die angeführten
Wörter heute noch in Feldberg im Gebrauch und mögen es noch lange bleiben.

abchratze = spaßhaft: 1. weggehen, 2. sterben
abe = herab

abeifere = ankläffen, 1. der Hund, 2. einen anschreien, schimpfen

abgfiimt = abgefeimt, verschlagen, hinterlistig

abheldig = schräg abfallend

Äcke = Nacken

äfange = anfangs

Agerste = Elster

Ägersteaug = Hühnerauge

Ähli mache = streicheln (Kindersprache)

akkerat = gerade

alege = ankleiden

alert = wohlauf

allweg = jedenfalls. Ausruf der Verwunderung: Jo allweg! gespr.: allwäg

amel = 1. früher einmal, 2. jedesmal, 3. bestätigend: Jo amel!

Anke = Butter

ästemiere = schätzen, achten

Babbe = Brei

babble = plappern

Bäbi = ein stattliches Mädchen

bache = backen

bache, eini = eine herunterhauen
bäffzge = kläffen

bähje = trocknen, rösten, aufwärmen
bärze = stöhnen

Becki = 1. Milchschüssel aus Ton, 2. Wäschbecki = Waschschüssel (Becken)
beduecht = wohlhabend

Benne = Kastenaufsatz eines Wagens aus Brettern oder geflochtenen Weiden, gespr.: Bänne
Bettelsack, e = ist der, der ständig um etwas bettelt, gespr.: Bättel-
Bettmümpfeli = süßes Bröckchen vor dem Zubettgehen
bheb = dicht
bibäbbele = aufpäppeln

Bibbeli = Hühner in der Kindersprache, auch Kücken
Bibbelichees = Quark, bekommen auch die Kücken
Biez, e = eine schwere Arbeit, Aufgabe
Biibeli = Pickel, Hautausschlag

Biisiwetter, wie s = flink sein, schnell laufen, handeln, gespr.: Wätter

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