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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
34.1972, Heft 1/2.1972
Seite: 76
(PDF, 23 MB)
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Überall im Lande sind schöne Bäume. Man sollte von ihnen ein Herdbuch
anlegen.

Der Park von Badenweiler mit seinen Riesenstämmen und seltenen ausländischen
Bäumen ist eine europäische Sehenswürdigkeit.

Im Forst zwischen Gersbach und Todtmoos steht eine Tanne, der höchste Baum
im Lande, sage und schreibe 65 Meter hoch, drei Meter höher als der Turm des
Basler Münsters.

Bäume sind lebendige Wesen, und wer dieses einmal erfaßt hat, dem geht ihr
Sterben nahe wie das von Geliebten und Freunden. Sie zu achten, zu hegen und
vor der Axt des Barbaren zu bewahren, ist eine schöne Pflicht für jeden rechten
Menschen!

(1956; unveröffentlicht)

Der Eichwald

Nein, sie stehen nicht mehr,

die stolzen gewaltigen Eichen!
Klägliches Buschwerk bedeckt

wuchernd den grasigen Hang.
Vormals standen sie da

mit ihren gewaltigen Stämmen
Und den Ästen, die weit

greifen in Wolken und Wind.
Wie sein Volk, als es jung war,

so sah der Knabe den Eichwald
Als einen heiligen Hain,

von der Gottheit bewohnt.
Prasselten von den Zweigen

die goldenen Eicheln hernieder,
Rosigen Schweinen zur Mast,

war es ein prächtiges Bild.
Alles ging mir, dem Knaben,

bewegend hin im Gemüte.
Aber die Säge zerschnitt,

was ich träumend geliebt.
Denn der Götze der Zeit,

der gefräßige Nutzen,
Schlang die Bäume hinweg,

Stümpfe faulen im Grund;
Neue zu pflanzen, mißlang,

die Erde weigerte trotzig
Frischem Samen den Schoß,

und der Aufwachs verdarb.
Aber in meiner Seele

lebt immer das Bild nach vom Eichwald:
Großes und Starkes verleiht

heimlich der heilige Hain!

Hermann Burte

(aus „Lied aus Murperg")

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