http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1972-03-04/0005
Fischingen 772-1972
Aus der 1200jährigen Geschichte des Dorfes
von Fritz Schülin, Binzen
Das heimelige und allen auf der Abstand haltenden Basler Landstraße Vorüberfahrenden
vertraute Bild des kleinen Straßendorfes mit seinem hochaufgereckten
hellen Kirchturm grüßt wie eine zierliche Spange am breit ausladenden Rebenkranz
zwischen dem Schauberg und Hummelberg (Hungerberg) zu Füßen des
langgestreckten Läufelberges weit ins Ackerland der Basler Bucht, aus deren Niederung
die Matten im Brühl sanft zur ersten Häuserreihe ansteigen. Wie in einem
Hohlspiegel neigen sich die Rebhalden der Sonne zu und senken sich im Halbrund
gegen die Mitte in die mit Obstgärten und Bünten bestandene Talmulde, die im
Hintergrund von einer eigenartig hellen Molassewand geschlossen wird.
Fischingen von Süden (Au-fn. Fr. Schülin)
Als bei der ersten alemannischen Landnahme die Ursiedler unserer Dörfer ihre
Wohnplätze bevorzugt an Wasserläufen suchten und gewählt hatten, dürften wohl
die Leute des „Fisco" bei der Platzwahl zuletzt gekommen sein und waren deshalb
gezwungen, ihre Wohnstatt zwischen den Bächen, der Kander und dem Feuerbach,
an der sonnigen Halde und mit den Weiden in der Niederung aufzuschlagen. So
mußten sie sich auch mit der geringsten Gemarkungsfläche begnügen; sie zählt
heute nur rd. 189 ha. Die benachbarten Dörfer rundum waren beim Verteilen wohl
weiter vorne angestanden, denn Kirchen verfügt (1912) über 644 ha, Binzen (1967)
über 586 ha, Egringen über 628 ha, Efringen (1942) über 399 ha, Schallbach über
396 ha und Eimeidingen über 351 ha.
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