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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1972-03-04/0016
Fischingen im Spiegel seiner Flurnamen

von Inge G u 1 a, Brombach

Vor 1200 Jahren wurde das Rebbauerndorf Fischingen erstmals in einer
Urkunde genannt. Ein solches Jubiläum ist Anlaß, alles erreichbare Wissen über
einen Ort zu sammeln und seine lange Geschichte mit allen verfügbaren Mitteln
aufzuhellen und sich zu vergegenwärtigen.

Fischingen (Aufn. Fr. Schülin)

Für einen Ort wie Fischingen, in dem nicht „Geschichte gemacht" wurde, gibt
es verhältnismäßig wenig Quellen, und unter ihnen spielen die Flurnamen —
Namen von Äckern, Wiesen, Waldstücken, aber auch Bächen, Wegen, Gebäuden
usw. — keine geringe Rolle. Obwohl Fischingen eine kleine Gemarkung von nur
188 ha besitzt, sind weit mehr als 300 solcher Namen nachweisbar 1). Im folgenden
soll versucht werden, einiges zur Geschichte und von der Eigenart Fischingens aus
diesen Namen zu erschließen.

Der Ortsname ist für eine solche Untersuchung sehr wichtig, kann er doch
einen Hinweis auf die Zeit der Ortsgründung geben. Fischingen ist, da alle alten
Belege des Namens das Suffix -ingen enthalten, wie die Nachbardörfer Egringen,
Eimeidingen, Haltingen, ein echter -ingen-Ort. Diese -ingen-Orte sind während
der alemannischen Landnahme zwischen dem 3. und 5. Jh. entstanden. Als die
Alemannen nach dem Uberrennen des Limes das eroberte Land besiedelten, nannten
sie die entstehenden Siedlungen nicht nach der örtlichkeit, sondern nach ihren
Bewohnern. Die Einwohnerschaft eines Ortes bestand ursprünglich aus einer Sippe
oder einem Kampfverband, die nach ihrem Anführer benannt wurden. So sind die
Karolinger die Angehörigen eines Karl. Die Siedlungsnamen bestehen aus solchen
Gruppenbezeichnungen im Dativ Plural. Sigmaringen etwa bedeutet „bei den Leuten
Sigmars", und entsprechend heißt Fischingen „bei den Leuten „Fisk(o)s". Der

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