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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1972-03-04/0088
des Bundesverdienstkreuzes für seinen unermüdlichen Einsatz um das Lörracher
Schatzkästlein geehrt wurde. Zur dringenden Renovierung des Wasserschlosses
Inzlingen wurde wenigstens ein verheißungsvoller Anfang gemacht. Schließlich
haben auch die Burgfestspiele Rütteln mit einem anspruchsvollen Programm nach
wesentlicher Verbesserung ihres Zuschauer- und Bühnenraumes ihren Sommerspielplan
wieder aufgenommen.

Nicht zu unterschätzen war im Berichtsjahr auch wieder die oft selbstlose
Arbeit zahlreicher Verantwortlicher in den Volksbildungswerken der Gemeinden
mit Dichterabenden, musikalischen und allgemeinbildenden Vorträgen. Die einzelnen
wertvollen Darbietungen können aus Platzgründen hier nicht erwähnt werden.

Große Gegensätze und Abnormitäten verzeichneten unsere Wetterstationen
mit einer auffallend ruhigen Großwetterlage in der zweiten Jahreshälfte 1971
und dem damit verbundenen sonnig-warmen Herbst, einem schneearmen und viel
zu milden Winter mit einem Wärmeüberschuß von 1°—3° C, vor allem aber
einer fast alarmierenden Trockenheit, bei der bis zu 40°/o der durchschnittlichen
Regenmenge fehlten. Schon im Januar blühten teilweise die Schneeglöckchen und
Schlüsselblumen, und die voreilig eingetroffenen Stare wurden von einer plötzlich
einsetzenden Kälte Ende Januar überrascht. Noch nie gab es so viele schneefreie
Tage auf dem Feldberg wie 1971/72. Dem zeitigen Frühling — Mitte März blühten
die Kirschbäume — folgte ein kalter und nasser April und Mai. Die meisten
Kirschblüten im Markgräflerland waren erfroren, die Ernte im Juni fiel entsprechend
aus, so daß man am Haltinger Kirschenfest italienische Kirschen kaufen
mußte.

Im Zeichen der Olympiade kamen die Sportfreunde besonders auf ihre Rechnung
mit vielen interessanten internationalen Begegnungen (Zehnkämpfer in
Lörrach, Turnländerkampf in Weil, Amateurboxer in Weil, Hallenhandball-Länderturnier
in Weil, Jugendfußballmeisterschaften in Lörrach, großes Schülersportfest
Markgräflerland-Hochrhein in Lörrach, Motorsport in Schopfheim u.a.).

Schließlich ist nicht uninteressant, daß entsprechend der gesamten Bevölkerungsbewegung
in der BRD der Geburtenüberschuß von 8,1 je 1000 Einwohner 1966
sich bis 1970 auf 2,6 verringert hat. Auch dies sollte man als ein historisches
Symptom unserer Zeit festhalten.

Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland
in Auggen am 23. April 1972

von Gerhard K o el b i n g, Müllheim

Vor fast dreißig Jahren hielt unsere Arbeitsgemeinschaft einmal ihre Tagung
in Auggen ab. Vor kurzem traf sie wieder dort zusammen. Im vollbesetzten
Bürgersaal begrüßte sie Bürgermeister Läubin der „jetzt noch" größten Weinbaugemeinde
des Landes. Nach Markgräfler Sitte wurde zum Empfang flüssiges
Gold aus dem Rebberg kredenzt; überdies erhielten die Teilnehmer zur bleibenden
Erinnerung einen Satz Auggener Gläser. „Auslandsmarkgräfler" wurden begrüßt,
aus der Schweiz und aus dem Hotzenwald; man sah bekannte Personen, die seit
Jahrzehnten zum Stamme der Mitarbeiter gehören: P. Hollenweger, G. Jung, Dr.
F. Fischer, Frau I. Glattacker. Ob der Vorsitzende, Ch. M. Vortisch, der Bürgermeister
oder Kunstmaler Kibiger sprachen, eines fiel sofort auf: da ging es nicht
nur um die Vergangenheit, wie mancher bei solch einer Veranstaltung erwarten
könnte. Bei der Begrüßung schon hörte man von Umstrukturierung des Dorfes,
von Verwaltungsreform, von brennenden wirtschaftlichen Fragen. Die Arbeit der
AG ist aktuell; sie stellt Beziehungen her zwischen der Geschichte und den Problemen
der Gegenwart.

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