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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 1/2.1973
Seite: 76
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-01-02/0078
Ur- und frühgeschichtliche Funde und Beobachtungen
auf Gemarkung Endenburg, Kr. Lörrach

Ein Beitrag zur Besiedlungsgeschichte des südlichen Schwarzwaldes

Von Fr. Kuhn, Lörrach

1. Der Fund eines Steinbeiles. Im Gemeindewald „Hagmatten", der etwa 1 km
östlich des Dorfkernes liegt, wurde bei Punkt 797,3 der Karte 1:25 000 im April
1970 ein Kahlschlag vorgenommen, welchem alsbald eine Neuaufforstung folgte.
Dabei fand Gerhard Asal, Forstwart in Endenburg, ein hübsches Steinbeilchen.
Es lag nahe der Oberfläche und wurde bei der Aufdeckung leicht beschädigt. An
der Fundstelle fällt das Gelände stark ab und ist mit zahlreichen Granitblöcken
bedeckt.

2. Das mineralische Gutachten. Verschiedene Fachleute wurden um ihr Urteil
gebeten, wo der Rohstoff für das Beilchen von Natur aus ansteht. Endlich konnte
das Mineralogische Institut der Universität Freiburg die Lösung des Rätsels finden.
Es erstattete das folgende Gutachten: „Die Untersuchung Ihres Steinbeiles brachte
eine petrographische Überraschung. Es handelt sich um einen sehr schönen Knotenschiefer
, also um ein kontaktmetamorphisches Gestein, bei dem in einer sehr
feinkörnigen Grundmasse aus Quarz, Feldspat und Biotit zahlreiche 1—2 mm
große Blasten von Cordierit eingewachsen sind. Diese Cordierite sind es, welche
bei ihrer Verwitterung die Löcher in der Oberfläche ergaben. Die schwarze Farbe
rührt von einem graphitischen Pigment her.

Solche Gesteine gibt es sowohl im Schwarzwald (Umgebung von Bernau) als
auch in den Vogesen (im Kontakthof des Andlauer Granites). Allerdings sind mir
so dunkle Gesteine weder aus dem einen noch aus dem anderen Fundgebiet bekannt
. Das Steinbeil kann aber sehr wohl von einem Rollblock stammen, der
infolge seiner besonderen Festigkeit speziell selektiert wurde.

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