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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 1/2.1973
Seite: 90
(PDF, 22 MB)
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kurzen Tage prägen sich unauslöschlich der jenseitigen Ordnung ein und bestimmen
damit sein ewiges Schicksal. Diese Aufgabe zu leisten, ermöglicht ihm die Vernunft,
die ihn jederzeit auf das Gute hinweist, da sie Ausfluß des göttlichen Geistes ist.
Und darüber hinaus darf er sich in seiner Schwäche auf die Überlegenheit des
Guten über das Böse verlassen, die auch geschehenes Unrecht aufzuwiegen und zu
tilgen vermag.

Martin Vogt, Erinnerungen eines wandernden Musikers. Hrsg. v. Heinrich
Reinhardt. Gute Schriften Basel 1971.

Noch ganz am Rande ist die unter einem nicht sehr glücklichen Titel neu herausgegebene
und leider leicht gekürzte Selbstbiographie eines Zeitgenossen Hebels
zu nennen. Martin Vogt (1781—1854) stammte aus der Bayrischen Oberpfalz, entlief
als Zehnjähriger von Hause und verbrachte anschließend lange Jahre als
Sängerknabe und später als Organist, Klavier- und Cellospieler und Komponist in
Klöstern, an Schulen und Universitäten. Bei einem Aufenthalt in St. Trudbert
1806 wurde er mit dem Verfasser der „Alemannischen Gedichte" bekannt. Er vertonte
in der Folge 24 Gedichte und gab sie in Basel zum Druck. Die anspruchslose
Schilderung eines eher ungebundenen als rastlosen Lebens bietet über gewisse Informationen
zu Hebels Leben hinaus ein sehr lesenswertes Stück Zeitgeschichte.

Ein zartes Band von Oetlingen nach Minsein . ..
von Hermann Daur über das Wiesental hinweg gespannt

Von Ernst Kaiser

1906 kam Hermann Daur nach Oetlingen, es hatte seine Freunde gewundert,
daß er sich in dem stillen Bergdorf niederlassen wolle, aber er empfand Oetlingen
als zu seiner Heimat gehörend und es wurde ja auch Heimat seiner
Kunst wie das ganze Grenzland ringsum. Im großen Koger'schen Hause fand er
einen geeigneten Raum für sein Atelier und für sein trautes Nest, wie es später
einmal Hermann Eris Busse nannte, und dorthin holte er aus dem friesischen
Räume seine Frau heim. Als ein Oetlinger wurde er auch mit der Familie des
Pfarrers Baier bekannt, dessen Frau, eine geborene Trüby, von Minsein stammte.
Es muß ein gutes Verhältnis zur Pfarrersfamilie bestanden haben, die von Minsein
kamen zuweilen nach Oetlingen und die von Oetlingen nach Minsein, und
dabei lernte Hermann Daur auch die jüngere Schwester der Pfarrersfrau, das
Fräulein Franziska Trüby, genannt das Maidi und von Daur aber immer das
„Jüngferli" benannt, kennen.

Zum Jüngferli spann sich, wie ein zeitweise recht reger Briefwechsel zeigt,
in allen Ehren ein zarter Faden. Er malte die Jungfer Franziska, das Bild ist
mit seinem von innen heraus erfühlten Leben ein echtes, feinsinniges Daurbild,
es hängt heute noch in der guten Stube in Minsein beim Sohn des Jüngferli,
denn sie heiratete später. Aber davon war in den Karten und Briefen nicht
die Rede.

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