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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 1/2.1973
Seite: 95
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-01-02/0097
Miszellen:

Ein Fasanengarten in Holzener Flur

Von Rud. Reime (f)

Fasanen waren wohl bis Mitte des 18. Jahrhunderts in hiesiger Gegend nicht
vorhanden. Aber an Fürstenhöfen hatte man an dem schönen, aus Asien stammenden
Vogel großen Gefallen gefunden. So auch der Markgraf Carl Friedrich,
der dem Forstmeister von Stetten in Kandern aufgab, in seinem Revier einen
Fasanengarten einzurichten, der dann 1756 im „sogen. Lauholz bey Mappach"
entstand. Das betr. Waldstück, heute „Inneres Lohnholz", also in der Gemarkung
Holzen, angeblich etwa 300 m lang und 260 m breit, wurde mit Tannenbrettern
und Eichenpfosten eingezäunt. Der Futterplatz lag in der Mitte des
Fasanengartens, der wie ein Park ausgesehen haben soll.

Über den Fasanengarten besteht ein Plan, den ich aus den betreffenden
Akten des Generallandesarchivs abgezeichnet habe. Von diesem ehemaligen
Fasanengarten ist als Wald heute nur noch die nördliche Hälfte übrig, eben
das „Innere Lohnholz". Die andere Hälfte wurde abgeholzt und gehört jetzt
zur „Baronenwiese".

Als Wärter dieses Gartens wurde der Waidgesell Hannß Riebin aus Mappach
verpflichtet, gegen jährlich 5 fl Geld, 3 Malter Roggen, 1 Saum Wein und
2 Klafter Holz. In der Fasanerie soll auch ein Karl David Holz von 1767 bis
1780 beschäftigt gewesen sein, der Sohn des in Mappach wohnenden Fasanenmeisters
Leopold Holz.

1758 belief sich der Bestand im Fasanengarten auf 12 Hähne und 15 Hennen.
Die andern eingesetzten Tiere, so heißt es in einem Bericht, haben sich in die
angrenzenden bischöfl.-baselischen Ortschaften „verstrichen". Es sollen daher
noch 20 Hennen von Karlsruhe, wo der Markgraf noch einen Fasanengarten
besaß, nach hier verbracht werden. 1759 waren durch schlechte Witterung fast
alle Jungfasanen eingegangen, von Karlsruhe wurden daher 100 Eier angefordert.

1767 sollte auf Anordnung des Markgrafen die Fasanerie aufgegeben werden,
da sie sich nicht rentiere. Forstmeister von Stetten zögerte damit bis 1770.
Angeblich soll der Fasanengarten noch bis 1780 bestanden haben. In der ganzen
Umgebung, bis auf die Rheininseln und bis ins Elsaß, verbreiteten sich von hier
aus die Vögel.

Das Aktenstück des Generallandesarchivs Karlsruhe, 229/Mappach 64353,
„Anlegung eines Fasanengartens in dem sogenannten Lauholz bey Mappach",
enthält noch eine Aufstellung über Jagdergebnisse:

„Lt. Tabelle in den oberländischen Forsten 1755 geschossenes Wildpret:

60 Hirsche, 13 Spieß, 31 Alttiere, 65 Schmaltiere, 21 Kälber, 61 Rehe, 111
gefallenes Wild, 1 Keiler, 1 Bache, 2 Frischlinge, 0 Moccassin, 361 Hasen, 35
Feldhühner, 0 Wachteln, 1 Schnepfe. Erlös 1285V4 fl.

Auf Markgräfl. Befehl angelegt

Kandern, Forstmeister von Stetten."

Was ein Markgräfler Ehepaar im Jahre 1633 in Zürich erlebte

Darüber berichtet freundlicherweise Dr. Schulthess von Zürich: Ein besonderer Eintrag
, der Badenweiler betrifft, erzählt von Zwillingen, die im Jahre 1633 zehn Tage
nacheinander zur Welt gekommen sind. Dieser Eintrag steht im Taufbuch der reformierten
Kirchengemeinde Prediger in Zürich, das im Stadtarchiv Zürich aufbewahrt
wird und lautet:

„den 23. Februar 1633. Vater: Hans Merckli von Badenwyler us der Marggrafschaft.
Mutter: Magdalena Flachsmeyerin von Chur. diss Wyb gnas zweyer Kinder zähen tag
nach ein anderen, das erst ward ietzgedachten tags getaufft und genennt Hans Heinrich.
Zügen warend M. Hans Grossmann und Anna ab Egg. den 3. Marty wurde das ander

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