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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 131
(PDF, 22 MB)
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Stande. Von der Schweiz aus, wo auch schon mehrere Dissertationen über Herwegh
geschrieben worden sind, wurden auch Werke von oder über ihn veröffentlicht.

1) Alexander Iwanowitsch Herzen (1812—1870), einflußreicher sozialistischer Schriftsteller
, aus Rußland verbannt.

2) Ferdinand Lassalle (1825—1864), Führer der ältesten deutschen sozialdemokratischen
Arbeiterbewegung, für die er ein Zusammengehen mit dem Staat erhoffte. Fiel in Genf
im Duell.

3) Alfred Liede, das Herwegh-Archiv im Dichtermuseum Liestal (1961). — Das Museum
befindet sich im obersten Stockwerk des Rathauses; es ist regelmäßig am 1. Sonntag
des Monats 10—12 und 14—17 Uhr geöffnet, kann aber auch sonst besichtigt werden,
wenn man sich beim Polizeiposten im Hause meldet.

Der Zug der Freischärler aus dem Oberland und sein Ende
beim Gefecht in Staufen am 24. September 1848

Aus dem eigenen Erleben berichtet von Friedrich Rottra, Kirchen

Vorwort:

Trefflicher könnten wohl die Ereignisse und die Bewegung der versuchten und
mißglückten Volkserhebung 1848/49 im Oberland nicht nacherzählt werden wie
mit dem vorliegenden Bericht aus dem umfangreichen Tagebuch des seinerzeit im
Lande hochgeschätzten Ankerwirts Friedrich Rottra in Kirchen (1821 —1903),
dessen Vermächtnis sein Urenkel Dr. Felix Poeschel verwahrt und der es nun
unserer Zeitschrift wohlwollend für die Veröffentlichung leiht. Schon als Zehnjähriger
hat der aufgeschlossene Schüler des Lörracher Hebelgymnasiums mit ersten
Tagebuchnotizen begonnen; doch die vorliegenden Blätter begann der junge Ehemann
kurz nach seiner Hochzeit mit Maria Barbara Däublin von Haltingen, am
1. Aug. 1845, und zwar im regelmäßig monatlichen Rhythmus, später aber zusammenfassend
und rückblickend in größeren Abständen. Er schrieb wohl, wie er
zeitlebens dachte und zu handeln bestrebt war, unter dem Leitgedanken „Thue
recht und scheue niemand!", zu „Nutz und Frommen" seiner „selbst sowie späterer
Nachkommen, zur lehrreichen Nutzanwendung in politischer, moralischer und landwirtschaftlicher
Hinsicht". Er beginnt die vielseitigen Berichte mit einer ausführlichen
Darstellung seiner Familienverhältnisse und Verwandtschaft, schildert dabei
ausführlich seine großartige Hochzeit, vermerkt im Kalendarium Aussaat und
Ernte, Ereignisse im Dorf und Land, Mißwachs und Hunger (1847), die Gründung
einer Sparkasse durch seine Initiative. Friedrich Rottra war ein Nachkomme des
erstmals um 1600 in Efringen erscheinenden Zimmermann-Geschlechts mit dem aus
der unbekannten Fremde stammenden, auffallenden Namen, und der einzige Sohn
des Ankerwirts Bartlin Rottra. Nach seiner vielseitigen Ausbildung im Gymnasium,
im Polytechnikum zu Karlsruhe, als Kellner in Yverdon und zuletzt als Wirt und
Metzger bei seinem Vater daheim übernahm er nach seiner Hochzeit und 1849,
nach dem Tode seines Vaters selbständig und wohl ausgerüstet die vom Vater
gegründete Wirtschaft, welche zu ihrer Zeit als Gasthaus den besten Ruf im Lande
erworben hatte. Aber auch seine ausgedehnte Landwirtschaft, besonders aber sein
Rebbau, galten als bahnbrechendes Vorbild im Oberland. Seine Verdienste auf
diesem Gebiet wurden ihm mit dem Titel eines Landeskulturrates gewürdigt.

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