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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 187
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-03-04/0081
Soldaten aus den Ämtern Lörrach und Müllheim, die 1812
zum Rußlandfeldzug ausmarschiert sind

Von Theo Köllisch, Karlsruhe

Vorbemerkungen:

Die Vergrößerung von Baden „vom See bis an des Maines Strand", von „Napoleons
Gnaden", nach dem Beitritt des Kurfürstentums Baden zum Rheinbund,
verpflichtete das zum Großherzogtum erhobene Land auch zum Kampfe gegen
Österreich und Preußen, später auch gegen England und Rußland. So wurden die
junggedienten Soldaten aus den Garnisonen und Ersatzregimentern auf die entferntesten
Kriegsschauplätze Europas beordert und bei schweren und verlustreichen
Kämpfen eingesetzt. Von ihrer Tapferkeit, ihrem Bluten und Sterben ist im einzelnen
wenig überliefert. In den Kirchenbüchern findet sich da und dort am Rande
eine kleine Notiz über Vermißte und Gefallene auf den verschiedenen Kampfstätten
oder in Lazaretten.

Die „Veteranenchronik der Krieger Badens" (Karlsruhe 1843) veröffentlichte
ein vollständiges alphabetisches Verzeichnis der badischen Feldzugsteilnehmer in
den Jahren 1792—1815, welche als Überlebende später, 1830, „Für treue Dienste"
vom Großherzog Leopold eine Felddienstauszeichnung erhielten; das war nur ein
kleiner Rest der einst unter Napoleons Fahnen Ausgezogenen.

Dieser Liste der Kriegsteilnehmer ist auch die Beschreibung des Einsatzes badischer
Truppen in Preußen und Spanien vorangestellt, welche kurzgefaßt wiederholt
wird:

1805 im Krieg gegen Österreich standen 3187 badische Soldaten in Bereitschaft
unter französischem Oberbefehl.

1806 07 zeichneten sich Teile der insgesamt 5479 Mann starken Truppen in Gefechten
gegen das SchiH'sche Freikorps, bei der Belagerung von Danzig,
Stettin, Stralsund und Stargard im Regiment Großherzog aus.

Am 24. VIII. 1808 setzte das 4. Infanterie-Rgt. bei Kehl über den Rhein nach
Straßburg zum Marsch nach Spanien. Das „Regiment Baden" focht auf den
Höhen von Durango und Zornoza, kam unter dem Befehl von Lefebre nach
Madrid. Von Nesa de Ibor wurden 6000—7000 Spanier von 4000 Deutschen
und Niederländern vertrieben. Die Division des Rheinbundes befehligte
General Laval. Am Gefecht bei Medellin, bei dem die Spanier gegen
20 000 Mann verloren, hatte das Rgt. Baden den regsten Anteil. In der
Schlacht bei Talavera erlitten die badischen Truppen blutige Verluste, weitere
auf dem Marsch noch Toledo und Almonacid.

Von den nach Spanien ausgerückten 46 Offizieren, 1647 Unteroffizieren und
Mannschaften und 1444 Ergänzungstruppen kamen noch 500 diensttauglich
in die Heimat zurück.
Am Feldzug 1809 gegen Österreich waren die badischen Truppen im 2. Dragoner
Rgt. unter Oberst Freystadt und im Inf. Rgt. des Markgrafen Wilhelm von
Hochberg bei Aspern und Wagram eingesetzt. (F. Schü.)

Dem Rußlandfeldzug Napoleons im Jahre 1812/13 und dem Ubergang über
die Beresina im besonderen hat schon immer das Interesse vieler Menschen gegolten
, nicht nur derjenigen, die sich mit Orts- und Landesgeschichte befassen.
Dabei ist auch oft die Frage aufgeworfen worden, wieviele und welche badischen
Soldaten eigentlich eingesetzt waren. Hierüber sind bisher nur wenige Untersuchungen
angestellt worden, obwohl es noch, wenn auch auf verschiedene Quellen
verteilt, Verzeichnisse gibt, in denen die zum Rußlandfeldzug aufgebotenen
badischen Soldaten festgehalten sind.

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