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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 216
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-03-04/0110
gelobt. Diese Auszeichnung des schön in der heimischen Landschaft eingebetteten
Dorfes wird nun weiterhin die Bürgerschaft anregen, noch störende Dinge im
Ortsbild zu beseitigen (Reklametafel beim neugestalteten Dorfplatz, Drahtzäune,
ungepflegte Vorplätze) und an verschiedenen Plätzen empfohlene Bäume zu
pflanzen.

Bemerkenswerte Erfolge der bereits durchgeführten Wettbewerbe: Der Kenner
und regelmäßige Besucher bemerkt nun vielerorts mit erfreulicher Genugtuung
den Erfolg dieser Wettbewerbe, das erstaunliche Bemühen, viel Versäumtes der
letzten Jahrzehnte nachzuholen und Vernachlässigtes gutzumachen, versiegte, aufgelassene
Brunnen auszubessern und zu neuem Leben zu erwecken, die Häuser
dem überlieferten Dorfbild gemäß zu renovieren und die Plätze mit heimischen
Bäumen zu schmücken.

So konnte auch der letzte Kreiswettbewerb wieder 8 ländliche Gemeinden mit
Preisen würdigen: Wintersweiler (19 P.), Schallbach (18,5 P.), Welmlingen (18 P.),
Holzen (18 P.), Egringen (18 P.), Fischingen (17 P.), Enkenstein (16,5 P.), Wieslet
(16,5 P.): weiter 4 Industrie- und Wohngemeinden: Höllstein (18 P.), Herten
(17,5 P.), Binzen (17,5 P.), Maulburg (15 P.).

Insgesamt wurden für diese 12 Gemeinden 3750 DM Preise zuerkannt, zwischen
500 DM und 150 DM. (Schü.)

Rötteln ist ohne Burgfestspiele nicht mehr zu denken

Ein Blick zurück in Dankbarkeit

Eigentlich ist es verwunderlich, daß es so lange gedauert hat, bis jemand die
Burgruine Rötteln als Naturbühne für Freilichtaufführungen entdeckte. »Siehsch
dort vorne 's Röttier Schloß — verfallene Muure«, hatte Johann Peter Hebel geraunt
, und es fehlte nur das Ohr, seinen ins Romantische zielenden Worten zu
lauschen und das Gewisper als Aufforderung zum Spiel zu deuten. 1966 war es
so weit. Da fanden sich einige Männer zusammen, die meinten, daß die alten
Mauerreste, die Türme, die Linden und Kastanien zum Spielen geradezu herausforderten
und, wenn dort oben nicht gespielt werde, nicht Rötteln schuld sei . . .

Sie jedenfalls wollten nicht schuldig sein: Reinhold Kautzmann, Haagen, der
jetzige musikalische Leiter der Burgfestspiele Claudius Schauffler, der jetzige Vorsitzende
, Studiendirektor Dr. Erhard Richter, Frau Helene Bürgin, Basel, der inzwischen
verstorbene Paul Strube, Wyhlen, und Walter Gümpel, der erste Vorsitzende
des Röttelnbundes. Sie gründeten den Verein Burgfestspiele Rötteln mit dem
Ziel, auf der Burg Freilichtspiele und Schloßkonzerte aufzuführen und dabei auch
in die Regio basiliensis hineinzuwirken.

Wie immer kamen die Schwierigkeiten mit dem Versuch der Verwirklichung:
Spieler mußten gesucht werden, obwohl Dr. Erhard Richter von den Heimatspielen
in Grenzach, deren Autor und Regisseur er gewesen war, einen wertvollen
Stamm mitbrachte; Geld war nicht da und mußte in Form von Spenden hereingeholt
werden, und nicht zuletzt verlangte die Polizei die Herrichtung eines Parkplatzes
. Der Landkreis und die Firma Vitra-Fehlbaum in Weil am Rhein stifteten
zwar die Stühle für die Zuschauer, aber beginnen konnte man erst 1968, als auch
die ersten Scheinwerfer für die Bühne im Wirtschaftsgarten da waren. Erhard Richter
schrieb das große Historienspiel »Markgraf Ernst und der Bauernaufstand von
1524/25« und inszenierte es selbst. 2400 Zuschauer waren bei vier Aufführungen
ganz gewiß ein schöner erster Erfolg, der zur Wiederholung im Sommer 1969 er-

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