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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 217
(PDF, 22 MB)
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munterte, in dem gleichzeitig ein Ensemble von Berufsschauspielern mit Agathe
Poschmann in der Titelrolle Goethes »Iphigenie« unter der Regie von Ernst Dau-
scher aufführte.

Im folgenden Jahr inszenierte Erhard Richter Hebbels »Agnes Bernauer«, die
zwölfmal gespielt werden mußte, und 1971 und 72 übernahm ein Basler Schauspieler
die Regie bei Shakespeares »Romeo und Julia« und Goethes »Urfaust«,
während Franz Novotny, der von der ersten Stunde an dabei war, 1971 den
»Meineidsbauer« in Szene setzte und selbst die Hauptrolle spielte. Schwierigkeiten
besonders bei der Inszenierung des »Urfaust« bewogen den Verein, sich von dem
Basler Schauspieler zu trennen und sich auf den Idealismus der Anfangsjahre zu
besinnen. Dr. Richter bereitete für die neue Spielzeit 1973 das von ihm ausgegrabene
romantische Lustspiel »Die Freier« von Eichendorff vor, das inzwischen zu
einem großen Erfolg geworden ist. Im August soll ihm Shakespeares »Liebe leidet
mit Lust« in der Inszenierung von Hilde Rüdisühli, der Leiterin der Basler
Theatergruppe Jakobsberg, folgen.

Parallel zu den Schauspieiaufführungen liefen die Konzerte unter Claudius
Schaufflers Leitung. Er brachte 1968 das Singspiel »Bastian und Bastienne« von
Mozart heraus und bot 1970 die kleine Oper »La serva padrona« von Pergolesi,
die in diesem Jahr wiederholt wurde. Schauffler ist ständig bemüht, das musikalische
Programm zu erweitern und auch Konzerte in der Röttier Kirche zu veranstalten
.

Heute ist Rötteln nicht mehr ohne die Burgfestspiele zu denken, die sich der
Unterstützung durch das Regierungspräsidium, den Landkreis und die Stadt, aber
auch mancher treuer Spender erfreuen. Ihr Ensemble ist, wie gerade »Die Freier«
gezeigt haben, zu einer festen Gemeinschaft zusammengewachsen, die die neue
Bühne unterhalb des Turms »Die Landschaft«, ein Schmuckstück auf der Burg,
geschickt zu nützen weiß und das unentbehrliche technische Personal dankbar einbezieht
. Die Kinderkrankheiten hat der Verein jedenfalls glänzend überstanden.

W. F. F.

Frühjahrstagung

Erstmalig in der 44jährigen Vereinsgeschichte hielt unsere Arbeitsgemeinschaft
die Frühjahrstagung auf neutralem Boden, im schweizerischen Grenzort Riehen ab
Der 20. Mai, der heiter und wolkenlos ein freundliches Willkomm bot, vereinigte
zunächst die Freunde des tätigen Heimatgedankens diesseits und jenseits vom Zoll
in Unterinzlingen, wobei zahlenmäßig die Teilnahmefreudigkeit aus dem Mark-
gräflerland überwog.

Programmgemäß konnte Vorsitzender Vortisch kurz nach 9.30 Uhr die Versammlung
begrüßen. Der nahegelegene Maienbühl bildete den Ausgangspunkt der
gut vorbereiteten Grenzbegehung; die Herren Moehring und Dr. Giger nahmen
je eine Gruppe der Teilnehmer unter sachkundige Obhut und führten auf einer
nahezu fünf Kilometer langen Wanderung entlang der Landesgrenze ihre Zuhörer
über schweren Waldboden hin zu jenen steinernen Zeugen, die ein Besitzrecht
der Herren von Schönau und von Reichenstein, die Macht des fürstbischöflichen
Krummstabes zu Basel, den Bestand des Großherzogtums Baden überdauerten
und die Vergänglichkeit des menschlichen Seins dokumentieren. Die verwunderte
Feststellung »Do bin i au no nie gsi« ließ gar manchem der Freunde den
zweistündigen Fußmarsch kurzweilig erscheinen, der am Ausgangspunkt bzw. in
Unterinzlingen endete.

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