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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0026
werden Anna von Klingenberg, die Witwe Ritter Rudolfs von Schönau und ihr
Sohn Albrecht anstelle des verstorbenen Ritters Rudolf benannt — die Feste
Neuenstein mit den Dörfern Gersbach, Schlechtbach, Schweigmatt, Kürnberg und
Raitbach, die Mühle zu Hasel, den Hof genannt Sattellege, die Höfe zu Blumberg,
Eichenbrunnen und Steinighof und die Steingruben zu Kürnberg für 2000 Goldgulden
gekauft habe37). Im Umkreis dieser erwähnten Orte muß also die oft
gesuchte Burg Neuenstein gelegen haben, die als Nachfolgerin von Altenstein in
einer gewissen Verbindung mit dieser bestanden haben wird. Einmal — vielleicht
auch zu Ende des 14. Jahrhunderts — wird das zugehörige Herrschaftsgebiet in
einem nördlichen und einen südlich der Hohen Möhr gelegenen Teil geschieden
worden sein. Wir werden auf Altenstein noch zurückkommen38).

EL

Badenweiler und seine Umgebung
Burg und Herrschaft Badenweiler

Bisher haben wir uns mit dem Kernstück des südlichen Breisgaues, dem engsten
„Markgräflerland", und mit seinem Entstehen aus den Herrschaften Röteln und
Sausenberg befaßt. Als dritte Herrschaft gesellte sich mehr als hundert Jahre später
der Burgbereich von Badenweiler hinzu. Diese Bergfeste auf einem sich zum Wehrbau
wie von selbst anbietenden Kegel an der Westabdachung des Blauens hebt sich
auch in ihrem Ursprung auffällig von der Geschichte der übrigen Burgen im Breisgau
ab. Mit dem Orte nebenan ist es ja das gleiche. Denn wo kann sich sonst ein
Dorf am Rande des Südschwarzwaldes solcher Vorzüge, wie sie bereits den Römern
bekannt waren und ihnen dienten, rühmen?

Die Gründung der Burg Badenweiler läßt uns hineinsehen in die heftigen
Kämpfe, welche sich vom letzten Viertel des 11. Jahrhunderts an während fast
zwei Jahrhunderten in Schwaben zwischen den kaiserlich gesinnten und den auf
päpstlicher Seite stehenden Mächtigen des Reiches abspielten. Der Gegenspieler
Kaiser Heinrichs IV., Graf Rudolf von Rheinfelden aus einem burgundischen
Geschlecht, hatte sich dank der Mithilfe von Heinrichs Mutter, der Königin Agnes,
während der Zeit, da diese die Regentschaft für ihren noch unmündigen Sohn
führte, im Jahre 1057 zum Herzog von Schwaben aufgeschwungen; zwanzig Jahre
später nahm er die Wahl zum Gegenkönig an. Was am Oberrhein in diesen und
den folgenden turbulenten Jahren geschah, berichtet uns leider kein Chronist,
weder ein einheimischer noch ein fremder. Wir wissen nur, daß nach der Schlacht
bei Mölsen in Sachsen (15.—16. Oktober 1080), in der Rudolf tödliche Wunden
erhielt, der treueste Anhänger Heinrichs, nämlich der junge, aus der schwäbischen
Landschaft bei Göppingen stammende Friedrich von Staufen, mit dem Herzogtum
Schwaben belehnt wurde. Dadurch mußte sich ein Geschlecht übergangen fühlen,
das — im Schwäbischen Land zwischen Alb und Schurwald begütert — im
Schwarzwald und am Oberrhein eine große Rolle zu spielen begonnen hatte, die
Zähringer. Diese führten seit dem Jahre 1061 den Herzogstitel von Kärnten,
welchen Gau sie jedoch nie in Besitz nehmen konnten. Sie nannten sich seit dem
Jahre 1100 nach der Burg Zähringen im Breisgau, die aus einer mächtigen früh-
geschichtlichen Wehranlage hervorgegangen ist, und wußten sich die Übergänge
über den Schwarzwald von der Baar aus nach dem Breisgau und der Ortenau zu
sichern. Zu einem ihrer Zweige gehörten auch die Markgrafen von Baden, die sich

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