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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0027
mit dem Bau der Burgen Hachberg und Sausenberg breisgauische Gebiete aneigneten
. Wichtig für unsere Gegend war besonders, daß die Zähringer mit dem gefallenen
Grafen Rudolf von Rheinfelden verwandtschaftlich verbunden waren.
Agnes, die Tochter des genannten Gegenkönigs, hatte sich im Jahre 1079 mit
Herzog II. (damals trug er den Beinamen „von Zähringen" noch nicht) verheiratet
; sie war also die Mutter Herzog Konrads, des Stadtgründers von Freiburg
im Breisgau (t 1152).

Wegen der Zurücksetzung der Zähringer bestand fortan ein gefährlicher Gegensatz
zwischen diesen und den Staufern, der während hundert Jahren das Geschehen
im südwestlichen Teil des Reiches beeinflußte. In einer Art von „kaltem
Krieg" verschafften sich beide Geschlechter Stützpunkte im Lande, indem sie Burgen
und Städte gründeten. Jeder Fluß- und Gebirgsübergang erhielt durch solche
Wehranlagen den notwendigen Schutz. Die besondere Stärke der Zähringer zeigte
sich in der geschickten Weise, wie sie Städte gründeten. Nachdem sie auf diese
Weise die Schwarzwaldpässe weitgehend in ihre Hand gebracht hatten, wandten
sie dieses Mittel auch an im Gebiet jenseits des Rheins, das ihnen aus dem Erbe
der Rheinfelder zugefallen war. Neben Freiburg im Uechtland (um 1157) und
Bern (um 1191) schufen sie Städte bis hin zum Genfersee, um Hochburgund für
ihr Geschlecht zu sichern.

Daneben erlebte auch der Burgenbau seine größte Blüte. Während die Staufer
mehr das Elsaß damit ausstatteten, verstanden es die Herzoge von Zähringen, auf
ähnliche Art den Breisgau fest in die Hand zu bekommen. So schützten sie mit
der Errichtung der Burg „Badin", die im Jahre 1122 erstmals erwähnt wird, den
Weg, der von Zähringen und Freiburg dem Westrand des Schwarzwaldes entlang
— das staufisch gesinnte Basel umgehend — nach Rheinfelden führte. Herzog
Konrad, der zweite Sohn Bertolds II. und der Agnes von Rheinfelden, gab die
Herrschaft Badenweiler im Jahre 1148 seiner Tochter dementia zur Mitgift, als
diese den Weifen Heinrich den Löwen heiratete. Die Ehe verlief aber unglücklich.
Nach seiner Trennung von dementia tauschte Heinrich der Löwe die Herrschaft
am Oberrhein mit Kaiser Friedrich Barbarossa gegen Güter im Harz, die für den
Weifen günstiger lagen. Das Geschehnis mußte den Zähringer furchtbar schmerzen;
denn nun diente die Feste zwischen Rhein und Hochblauen den Staufern als trefflicher
Schlüssel zum Ubergang vom Breisgau ins Elsaß. Auf der Burg saßen als
Lehenträger — erst der Zähringer, dann der Staufer — die Herren „von Baden",
die sich seit 1130 nach der Feste über dem Badeort benannten, später in Liel eine
Wasserburg bewohnten und auch anderswo im Breisgau zu Hause waren. Von der
Burg Baden aus waren sie um die Sicherheit der Silberbergwerke am Blauen
besorgt.

Nach dem Erlöschen des staufischen Herrschergeschlechts in der Mitte des 13.
Jahrhunderts gelangten die Nachkommen der Zähringer, die Grafen von Urach-
Freiburg, in den Besitz der Herrschaft Badenweiler. Als die Brüder Egon und
Heinrich von Freiburg im Jahre 1272 ihre Güter teilten, erhielt der letztere die
Burg Baden mit dem Land bis zum Bach von Heitersheim (Sulzbach); was nördlich
davon lag, fiel an Egon, der die Stadt Freiburg und ihr Umland wählte39).
Schon vier Jahre später ließ Graf Heinrich auf der Burg zu Freiburg eine Urkunde
ausstellen, nach welcher er vorsorglicherweise sein Haus Baden, dazu
Auggen und Neuenburg, mit aller Zugehör seinem Bruder Egon vermachte für den
Fall, daß er von einer Reise ins Ausland nicht mehr zurückkehren sollte40). Als
seinen Burgvogt zu Badenweiler setzte Graf Heinrich den Ministerialen Heinrich
von Lideringen ein, der vermutlich von Liggeringen bei Radolfzell oder aus dem
oberen Neckartal stammte. Die Herrschaft am Blauen ging dann aber im Jahre
1303 an den Grafen Otto von Straßberg über, der mit Heinrichs Tochter Margarethe
vermählt war. Die Stammburg dieses Schwiegersohnes stand nahe dem
Städtchen Büren an der Aare zwischen Solothurn und Biel; seine Familie, von der
im Jahre 1181 Freiherr Ulrich als Gefolgsmann des Herzogs Bertold IV. von

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