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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0041
einander trennt, ragte damals mit Spitzhelm und Laterne endend in die Höhe.
Davor an der Südwestecke des Ritterhauses erhob sich neben einem viereckigen
Turm ein in den Graben vorstehender Rundturm mit Erker, von dem aus die südliche
Längsseite des doppelteiligen Schloßbezirks überschaubar war. Das barocke
Kanzleigebäude stand damals noch nicht neben dem äußeren Tor; dafür erhoben
sich große Lagerbauten gegen Westen hin72).

In den Dörfern, welche den Johannitern gehörten, lagen mehrere befestigte
Gutshöfe, so etwa die von Tunsei, an die noch immer die sogenannten „Burghöfe"
erinnern. Ein zähringisches Dienstmannengeschlecht, die Herren von Tonsul, die
zwischen den Jahren 1091 und 1122 erwähnt werden, besaßen eine Burg, die
möglicherweise auf dem isoliert gelegenen „Rebberg" nördlich von Tunsei gelegen
hatte, wo noch heute Gräben zu sehen sind. Das „Castrum de Tonsul" wurde übrigens
noch im Jahre 1256 erwähnt73). Auch in Bremgarten treffen wir ein ehemals
befestigtes Gut an, den „Weinstetter Hof", der lange Zeit den Johannitern von
Heitersheim gehörte74).

III.

Von Schliengen rbeinaufwärts ins Kandertal

Wir wenden uns nun wieder südwärts, den Gestaden des Rheins nach aufwärts.
Es mutet seltsam an, daß die Territorien der Markgrafen von Hachberg-Sausen-
berg-Röteln, welche das badische Stammland im Süden des Breisgaues geschaffen
haben, von den Ufern des Rheinstroms abgedrängt erscheinen. Nur an drei Stellen
reicht ihr Herrschaftsbereich an den Stromlauf und seine unzähligen Seitenarme
und Altwasser heran, welche das breite Bett zwischen den Hochgestaden bis ins
19. Jahrhundert hinein ausfüllten. Alt-markgräflich ist einmal das Dörflein Zien-
ken, das — zur Pfarrei Hügelheim gehörig — weit draußen über der äußersten
Steilböschung des Hochgestades liegt, ähnlich wie es die weiter südlich gelegene
Stadt Neuenburg tut. Diese letztere aber blieb durch ihre merkwürdige Geschichte
vom Bereich der Markgrafen ausgeklammert. Südlich der habsburgisch gewordenen
Stadt schloß mit Steinenstadt und Schliengen ein Herrschaftsgebiet an, das den
Bischöfen von Basel Untertan war. Es folgten die Herrschaften Bellingen, Bamlach
und Rheinweiler, die als Reichslehen in den Händen von Adelsgeschlechtern waren,
aber ebenfalls völlig unter österreichischer Vormundschaft standen75). Erst wieder
bei Kleinkems stieß das markgräfliche Gebiet auf kurzer Strecke an den Rhein
vor. Weiter südlich, dort wo das schroffe Kalkgestein am nächsten an den Strom
vortrat, hatte wiederum der Bischof von Basel zu gebieten; die Dörfer Istein und
Huttingen waren sein.

Ihren längsten Anteil am Ufersaum besaßen die Makgrafen oberhalb des
Isteiner Hartbergs, von Efringen an bis zum Weichbild der Stadt Basel hin, wo
sie das Fischerdorf lein Klein-Hüningen an der Mündung der Wiese bis 1640 mit
dem Basler Ratsregiment teilten76). Noch merkwürdiger erscheint es uns, daß die
Markgrafen auch oberhalb von Basel, das ihnen oft genug zur Residenz gedient
hat77), noch ein Dorf besaßen, Grenzach, das vom übrigen markgräflichen Herrschaftsbereich
abgetrennt war und zudem nur bis zur Landstraße der Landvogtei
Röteln zugehörte, während der Streifen zwischen Straße und Rhein der österreichischen
Herrschaft Rheinfelden unterstand.

Wir fragen uns mit Recht, woher diese eigentümlichen Besitzverhältnisse stammen
. Beim Einsetzen der vorhandenen Urkunden finden sich die Verhältnisse bereits
so vor, und was früher war und wer dies formte, das bleibt im Dunkeln. Den

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