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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0059
Der Sitz der Schönauer Herren hat im 18./19. Jahrhundert starke Umwandlungen
erfahren; Teile der Mauern und Türme stecken aber noch immer im Bau,
der vor kurzem von der Stadtgemeinde erneuert und zu einem den Besuch höchst
lohnenden Heimatmuseum geworden ist. Das Schönste aber ist der Park mit dem
Blick auf den Rhein und die glücklich erhaltene ehrwürdige Rheinbrücke.

Kurz bevor der alte Breisgau an der sich in den Rhein ergießenden Murg
endet, stoßen wir auf unserer Burgenwanderung noch auf eine heute vergessene
Wehranlage, welche den schmalen Durchlaß am Nordufer des Stromes zu bewachen
hatte. Eine vor das steilanstrebende Waldgebirge tretende Kuppe muß
einst die Burg Rheinsberg getragen haben, von der wir soviel wie nichts wissen.
Nur einmal — im Jahre 1281 — soll sie genannt worden sein128). Die isoliert
hinter dem Hofe „Rheinsberg" aufsteigende Kuppe weist im Gelände noch gewisse
Spuren auf, die an eine Burg erinnern; eigentliche Mauern und Gräben
konnten aber nicht ausfindig gemacht werden, das könnten höchstens Grabungen
tun.

Eine weitere Burg an der südöstlichen Ecke des Breisgaues hat sich dagegen
mehr vom baulichen Bestand bewahrt. Auf wildem Felsgrat hoch über der Murg,
die tief in das Hochland des Hotzenwaldes eingegraben fließt, erhebt sich die eindrückliche
Burg, die nach dem benachbarten Dorfe Wieladingen genannt wird.
Wenn es so ist, daß der aus verstreuten Höfen bestehende Weiler älter ist als die
Burg, dann würde sie mit ihrem Namen zu jenen älteren Burgen gehören, die
nach einer Siedelung genannt sind. Sicher steckt in dieser Bezeichnung der altdeutsche
Vorname Wieland. Daß der Bau keinen eigenen Burgnamen trägt, läßt
auf eine Entstehung in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts schließen; der
Name Wielandingen taucht jedoch erst im Jahre 1265 auf129). Damals wurde ein
Ulricus miles de Wielandingen erwähnt, der das Meieramt des Stiftes Säckingen
innehatte. Sein Geschlecht starb im 14. Jahrhundert aus und das Amt ging an
Rudolf den Hürus „vom Stain" über, der nun wie seine Nachkommen „des er-
wirdigen gotzhuses ze Seckhingen und sant Fridlins mayer" wurde.

Wann die Burg Wieladingen zerstört wurde, ist schwer zu sagen. Der hohe
Rechteckturm, der den in die Schlucht der Murg hinaustretenden Bergsporn
gegen die nordwestliche Angriffsseite schützte, ist aus großartigen, sauber geschaffenen
Buckelquadern erbaut, die auf staufische Steinmetzen hinweisen. Durch
das Tor neben dem Turm gelangt man in unterschiedlich hoch gelegene schmale
Höfe. Der Grundriß der Burg ist heute nicht mehr klar zu erkennen, weil die
östlichen Mauerteile bereits größtenteils in das Murgtal abgestürzt sind. Nur die
westliche Ringmauer, vom Turm an dem kleinen Seitentälchen nach absteigend,
ist noch gut erhalten. Wenn ein mittelalterliches Bauwerk im Hotzenwald romantische
Gefühle erweckt, dann ist es die Burg Wieladingen, die wie keine zweite
weit und breit in die wilde Landschaft gestellt worden ist!

V.

Burgstellen und Schlösser im Wiesental

Das hintere Wiesental

Haben wir unsere Burgenwanderung im Wiesental begonnen, so wollen wir
sie auch dort wieder beenden. Den Anfang machten wir mit jenen Wehranlagen,
die zur Bildung des eigentlichen Markgräflerlandes geführt haben. Um diesen
Kern, welcher von der im vorderen Wiesental stehenden Burg Röteln aus zu
wachsen begann, gruppiert sich unsere Burgenlandschaft im südlichen Breisgau.

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