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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-06/0059
der Schuhmacher, die Ringmauer und zwei große Scheunen in Bellelay erbauen.
Um der Himmelspforte aus den größten Schwierigkeiten zu helfen, kaufte er am
9. Januar 1752 den Markhof. Abt Gregor starb am 30. November 1771 im Rufe
der Heiligkeit. Neuer Abt wurde

Abt Nikolaus von Luce (1771—1784)

Dieser wurde geboren am 16. November 1726 in Pruntrut, studierte am dortigen
Jesuitenkolleg, machte 1750 in Bellelay Profeß und wurde am 10. Dezember
1771 zum Abt gewählt, nachdem er vorher Subprior und Novizenmeister seines
Klosters war. Weihbischof Gobel von Basel erteilte ihm am 25. März 1772 die
Benediktion.

1772 wurde das Pensionat von Bellelay eröffnet, das bald weithin berühmt
wurde, und den Edlen aus der Schweiz, Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien,
Holland und Polen gereichte es zur Ehre, wenn sie ihre Söhne im Pensionat
Bellelay erziehen lassen konnten.

Am 3. März 1776 wurde in Bellelay der Bischof Friedrich von Wangen durch
Weihbischof Gobel geweiht. Der Abt starb am 24. März 1784 an Typhus. Sein
Nachfolger,

Abt Ambroise Monnin (1784—1808)

war der letzte Abt von Bellelay und Himmelspforte. Er wurde am 1. April 1784
zum Abt gewählt. Den Untergang des Klosters erfahren wir aus den Seiten 41 ff.
des Buches.

Beim Verkauf des Klosters Bellelay am 26. April 1798 wurde das Klostergebäude
von einem Japy von Beaucourt gekauft, der darin eine Uhrenfabrik
und eine Bierbrauerei einrichtete. Nach dem Tode Japys betrieben die Brüder
Monnin die Brauerei bis 1868 weiter, ebenso eine Glashütte, die von 1862 bis
1870 bestand. Seit 1. Januar 1891 ist das Kloster im Besitz des Kantons Bern, der
es für 150 000 sfrs. kaufte.

VIII. Gründung des Klosters Bellelay

Der Vollständigkeit wegen soll kurz die Geschichte der Gründung der Abtei
Bellelay aufgezeichnet werden:

Das Prämonstratenserkloster Bellelay im Berner Jura, Bistum Basel, wurde
1141 gegründet. Über die Entstehung der Abtei und ihres etwas seltsamen Namens
geben folgende Theorien Auskunft:

Siginand, der 1. Propst des Stiftes Moutier-Grandval ging im Jahre 1136 auf
die Jagd. Er sah einen Eber, den er verfolgte und schließlich auch erlegen konnte.
Dabei soll er, als er das stattliche Tier sah, ausgerufen haben: „belle laie" (schönes
Wildschwein). Aber es war Abend geworden und er befand sich nun allein in der
Wildnis. Als er drei Tage und Nächte umhergeirrt war, gelobte er, daß, wenn er
wieder aus dem Wald herausfinden würde, er an der Stelle, wo er den Eber erlegt
hatte, eine Kapelle erbauen würde. Kurze Zeit später fand er einen Weg, der ihn
wieder aus der Wildnis hinausführte. Siginand hielt sein Versprechen und erbaute
später an der betreffenden Stelle eine Kapelle zu Ehren des hl. Augustinus.

Eine andere Theorie leitet den Namen „Bellelay" von „belle lagia" = schöner
Weg ab.

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