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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
36.1974, Heft 1/2.1974
Seite: 126
(PDF, 24 MB)
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Ich glaube deshalb, es steht uns wohl an, an dieser Stelle dreier Künstler zu
gedenken, die wir zu diesen Erben Hermann Daurs zählen dürfen, und die uns im
Verlauf des letzten Jahres verlassen haben:

Wir gedenken des Malers Prof. Adolf Strübe, dessen Werk ein fast ununterbrochenes
Streben war, die Welt der Dinge mit ihrem ständigen und ewigen
Wechsel der Formen und Farben zu begreifen und zu erfassen und den Menschen
in der Erscheinungen Flucht schicksalhaft verbunden und verkettet zu erkennen
und bildhaft zu gestalten.

Wir gedenken des Malers Franz Danksin, der von der Technik wie vom
Thema her in seinem vielfältigen Schaffen in einer immer mehr sich vergeistigenden
und abstrahierenden Darstellung das Unsagbare und das Unsichtbare in Farben
und Formen zu bannen versuchte und bei aller Wandlung vom Expressionistischen
zur gegenstandslosen Malerei lebensnah, erdverbunden blieb.

Als letzter ist vor wenigen Wochen Theo Engel von uns gegangen, ein Vertreter
jener Generation, die 2 Weltkriege aktiv und im Bewußtsein ihres ganzen
Grauens erlebt hat, aber auch die ganzen Wirrnisse, Höhen und Tiefen der vergangenen
70 Jahre im politischen wie wirtschaftlichen Bereich. All dies prägte
nicht nur seine menschliche Natur, sondern auch sein künstlerisches Schaffen, das
durch diese Wirren immer mehr seinen eigenen Weg zu finden gezwungen war.

Ich möchte aber meine Worte nicht schließen, ohne auch eines Mannes aus
unseren Reihen zu gedenken: Im vergangenen Jahr wurde nach langem Leiden
Ernst Kreutner auf diesem Friedhof zur letzten Ruhe gebettet, der nicht weniger
auf seine Weise als Hüter und Bewahrer von heimatlichem Gut und Erforscher
der heimatlichen Geschichte das Erbe Hermann Daurs pflegte.

(Ansprache am Grabe von Hermann Daur, geboten von Gerhard Moehring)

Bücher- und Zeitschriftenschau

„Inventar über die Bestände des Stadtarchivs Villingen"

Ring-Verlag Villingen, 2 Bde. zus. DM 45,— (nicht einzeln lieferbar).

Daß sich die Stadt Villingen zur Herausgabe dieses Repertoriums in ihrer „Schriftenreihe
der Stadt Villingen" entschlossen hat, ist den Verantwortlichen hoch anzurechnen, denn der
Kreis der Interessenten ist naturgemäß sehr eng gezogen. Andererseits kann ein solch reichhaltiges
Archiv der Regionalforschung nicht anders und nicht besser zugänglich gemacht
werden, als hier geschehen. Die aufgeführten Regesten — in der bekannten Einteilung: Urkunden
, Akten, Bücher — bieten nicht nur Material zur Villinger Stadtgeschichte, sondern
auch Hinweise und Auskünfte zu regionalen und personellen Verflechtungen. Zum heutigen
Landkreis Lörrach sind diese historischen Beziehungen leider spärlich, während die
Nachbarschaft, z. B. St. Blasien und der Breisgau, natürlich viel stärker vertreten ist. Eine
Ausnahme macht die Person des Mgf. Wilhelm v. Hochberg-Sausenberg als österreichischer
Landvogt.

Es verdient jedoch erwähnt zu werden, daß die Villinger Regesten kultur- und sozialgeschichtlich
Bemerkenswertes bieten: Vor allem den Beleg über die erste bekannte deutsche
Gewerkschaftsbewegung der Schmiedegesellen von 1425, Reg. Nr. 321. Auch namenkundlich
bieten die Regesten Interessantes, der Sprachforscher dagegen wird sich an die Originaltexte
halten wollen.

Ein Repertorium dieser Art beginnt man bei den Registern zu lesen. Es steht und fällt
daher mit der Sorgfalt, die darauf verwendet wird. Sie sind, wie auch Satz und Druck,
hier technisch zuverlässig durchgeführt. Aber der Historiker muß manche Mängel feststellen
. Lücken, falsche Zuordnungen und andere Fehler, die auf mangelnden historischen und
geographischen Kenntnissen, vor allem der Nachbarregionen, beruhen, hätten z. B. durch
Zuhilfenahme des Historisch-Biographischen Lexikons der Schweiz (HBLS) oder durch ein-

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