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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0105
Ein Blick in die Frühgeschichte der Markgrafen von Baden

von Fritz Fessenbecker

Zu den ältesten Dynastenfamilien des süddeutschen Raumes zählt die der
Markgrafen von Baden auf Schloß Salem. Schon um die Mitte des elften Jahrhunderts
bekleidete einer ihrer Ahnen das kaiserliche Amt des Landgrafen im
Breisgau. Seitdem ist die Geschichte dieses Fürstengeschlechts eng mit unserer nach
ihm benannten Heimat verknüpft.

Bert hold /., der Bärtige, Herzog (von Kärnten) und Markgraf (von Verona) —

Landgraf im Breisgau (1024—1078)

Für seine dem Reich geleisteten Dienste belehnte Kaiser Heinrich IV. im
Jahre 1061 den Breisgaugrafen Berthold aus dem Geschlecht der Bertholdinger
mit dem Stammesherzogtum Kärnten und der Markgrafschaft Verona. Obwohl
Herzoe Berthold wesen den Fehden unter dem Kärntner Adel nicht zur Aus-
Übung einer Regierungstätigkeit in den ihm reichsrechtlich zugesprochenen Lehen
kam, behielt er den Titel eines Herzogs (von Kärnten) sowie den eines Markgrafen
(von Verona) bei und vererbte beide auf zwei seiner Söhne. Berthold, der
Ältere der Brüder, errichtet über der alemannischen Siedlung Zähringen seine
Herrschaftsburg und nannte sich nach ihr Berthold IL, Herzog von Zähringen.
Der Enkel Bertholds L, wie sein Vater Hermann geheißen, erbaute über der im
Ufgau gelegenen villa Baden, der ehemals römischen civitas Aurelia aquensis,
seinen Wehr- und späteren Verwaltungssitz und führte — wie auch seine Nachfahren
— nach ihm den Namen Hermann IL, Markgraf von Baden (und Verona),
Landgraf im Breisgau.

Auf diesem Weg wurde Herzog Berthold I. zum Anherrn der Herzöge von
Zähringen und der Markgrafen von Baden. Er starb auf der Lintburg, dem Mittelpunkt
seiner Güter auf der Schwäbischen Alb, am 6. November 1078 und fand in
der Kirche des wenige Jahre zuvor gegründeten Klosters zu Hirsau seine letzte
Ruhe.

Hermann /., Landgraf im Breisgau, Markgraf (von Verona) (1064—1074)

Der Markgrafentitel, die nahe Verwandtschaft mit dem Hause Zähringen
und nicht zuletzt eine glückliche Heiratspolitik haben ihm und seinen Nachkommen
den ersten Schicksalsweg sichtlich geebnet.

Wenn man einer Urkunde des Sachsenkaisers Heinrichs III. vom Jahre 1046
Glauben schenken kann, entstammte Judith, die Gemahlin Hermanns L, dem
Geschlecht der Grafen von Calw. Am Tag ihrer Hochzeit brachte sie Güter im
nördlichen Schwarzwald mit in ihre Ehe. Mit einer Schenkung an die Pfarrkirche
in Backnang im schwäbischen Murrgau legte sie den Grund zur ersten Klostereinrichtung
ihrer angeheirateten Familie. Der Cod. Hirsaug. zählt sie zu den Wohltäterinnen
des Gotteshauses in Hirsau. Mit Recht sagt der Geschichtsschreiber
Bertholdus von Konstanz über sie: Judith war aus großem Haus; noch größer
aber war ihre Frömmigkeit.

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