Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0131
Werner Mayer, Basel, hat nach einer Mitteilung von Martin Wellmer am Stockberg
früher geschürft und soll dort auch römische Spuren gefunden haben. Leider gelang es
weder mündlich noch brieflich ihn zu einer Auskunft zu bewegen. Etwa 1957 brachte mir
eine Schülerin, Tochter von Dr. Reimann, das Bruchstück eines römischen Leistenziegels,
das sie dort mit ihrem Bruder gefunden hatte. Das würde W. Mayers Fundmöglichkeit
unterstreichen und auch eine römische Benutzung der Anlage möglich erscheinen lassen.
Sie könnte ähnlichen Zwecken gedient haben.

Nach den Badischen Fundberichten von 1936, III, 372 sind auch Scherben für das
Mittelalter auf dem Stockberg nachzuweisen. Marzeller Schüler hatten sie auf dem Stockberg
gefunden und dem Amt abgeliefert. Die Stücke sind zeitlich nicht näher bestimmt
worden.

C. A. Müller hält anscheinend eine prähistorische Anlage auf dem Stockberg wegen
der geringen Größe für nicht möglich. Er kommt auch bei seinem eigentlichen Thema der
Burgenforschung durch irrtümliche Interpretation von Trockenmauerwerk und anderem zur
Annahme einer noch erkennbaren Burgruine aus dem Mittelalter (Kaltenbach?).

Von einem der seinerzeit Beteiligten ist mir zuverlässig bekannt, daß die HJ von
Marzell dort oben 1936/37 im Zuge der Westwallsituation zwei Steinhütten im Osten und
Westen trocken aus vorhandenen Steinen aufsetzte. Es wurde also kein Mörtel, wie er bei
mittelalterlichen Wehrbauten besonders nötig war, verwendet. Im Westen legte man am
Hang mit Steinen umwehrte Schützengräben an, die mit Unterständen mit Steinlagen
verbunden wurden.

C. A. Müller hat diese beiden Steinhütten von geringer Mauerstärke in seiner Grundrißskizze
der „Burganlage" in 1 für die Reste des Bergfrieds und in 3 für Reste eines
fraglichen Brunnens gehalten. Der Schützengraben mit Unterständen wird unter 5 für
Gebäudereste in Anspruch genommen. Es ist möglich, daß der „Wasserbehälter" 5 aus der
gleichen Aktion stammt, da er ebenfalls trocken gemauert ist, wenig in den Grund geht
und kein weiteres Fundament besitzt.

Somit läßt sich über eine mittelalterliche Burganlage auf dem Stockberg bis jetzt gar-
nichts Sicheres sagen. Notwendige Urkunden hierüber fehlen oder sind noch nicht erfaßt.
Vor allem steht zur Deutung der Gesamtanlage eine gründliche und archäologische Untersuchung
noch aus.

Anm. 1 E. Wagner, Fundstätten und Funde aus vorgeschichtlicher, römischer und alemannischer
Zeit im Großherzogtum Baden, Tübingen 1908, I

Anm. 2 F. Kirchheimer, Das Alter des Silberbergbaus im südlichen Schwarzwald, Freiburg
1971

Willi Werth

Tagungsberichte

Bericht über die Arbeitstagung am 28. September 1974 im „Hotel Schäfle"

in Lörrach-Stetten

Etwa 25 Mitglieder der „Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland" folgten der schriftlichen
Einladung ihres Vorsitzenden Chr. M. Vortisch zu einer Arbeitstagung über anstehende
Aufgaben des Vereins, besonders im Hinblick auf die Themenwahl der nächsten Veröffentlichungen
.

Von den Vorstandsmitgliedern waren anwesend: Chr. M. Vortisch, Dr. E. Richter, Fritz
Schülin, Rolf Eilers und Frau Gudrun Welsch-Weis.

Nach der Begrüßung wurde jedem Teilnehmer das neueste Heft 3/4 des Jahres 1974
ausgehändigt, das dem Thema „Kandern als Töpferstadt" gewidmet ist. Dem Heft liegt
eine Subskriptionskarte zum Bezug der Hebel-Schallplatte bei, die in einer Auflage von
70C0 Stück angefertigt wurde. Der Vorsitzende berichtete, daß rund ein Drittel für die
Schweiz bestimmt sei und der Schwarzwald verein Lörrach 1200 abnehme.

Zu Punkt 2 der Tagesordnung eingehend, erwähnte er die 450. Wiederkehr des Bauernaufstandes
, über den ein Heft des nächsten Jahres herausgegeben werden solle. Er bat die
Anwesenden hierzu um Beiträge, bzw. um Sammlung von Material. Aus dem Teilnehmerkreis
berichtete Herr Lederle über Aufzeichnungen des Pfarrers Böhler (Schicksal eines
Bauern von St. Peter und die Erstürmung des Klosters Münstertal), die man veröffentlichen
sollte. Herr Dr. Schlageter stellt ebenfalls einen, den Bauernkrieg betr. Bericht aus

129


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-01-02/0131